Absolut gute Bedingungen herrschten beim heutigen Sprint in Östersund. Nach seinem Sieg im Einzel konnte der im gelb/roten Trikot gestartete Martin Fourcade erneut seine Dominanz im Herren-Biathlon unter Beweis stellen. Mit einer Strafrunde wegen eines Fehlers im stehenden Anschlag siegte er mit 6.5 Sek. Vorsprung auf den fehlerlos gebliebenen Schweden Fredrik Lindström und dem ebenso fehlerlosen Tim Burke aus den USA (Rückstand 31.3 Sek.).
Lindström war unheimlich schnell in der Spur, auch das Schießen hat er perfekt absolviert, aber die Chance auf den Sieg leider durch einen Sturz in der Schlussrunde verspielt und Martin Fourcade ist die letzte Runde wieder einmal mehr geflogen als gelaufen.
Geschlossene Mannschaftsleistung der deutschen Herren
Auch die deutschen Herren haben heute bewiesen, dass sie das Schießen doch nicht verlernt haben. Arnd Peiffer, dem die 2,5 km Runde zu liegen scheint, kam mit 43.7 Sek. Rückstand und einer Strafrunde im Gepäck auf Rang 5 und hat damit die Olympianorm erfüllt. Er war heute der Schnellste der Deutschen in der Spur. Erik Lesser blieb fehlerlos und reihte sich mit 51.5 Sek. Rückstand auf Platz 7 ein. Kraftvoll war er auf der letzten Runde unterwegs und dass musste er auch, denn die Spur war angesichts seiner hohen Startnummer 97 bei ihm teilweise schon tief geworden. Auch er hat die Olympianorm damit erfüllt.
Daniel Böhm, der letzte Woche noch im IBU-Cup gestartet ist und wegen der Erkrankung von Simon Schempp nach Östersund geholt wurde, arbeitete äußerst konzentriert am Schießstand. Er reagierte sofort auf den ersten, knappen Treffer, veränderte die Visiereinstellung und hat die nächsten vier Schüsse sauber ins Ziel gesetzt. Ein Fehler im stehenden Anschlag verhinderte eine erneute Top-Ten-Platzierung; er kam mit einem Rückstand von 1.07.7 Sek. auf Rang 15. Böhm hätte dadurch auch bereits die Olympianorm erfüllt; aber das Abliefern der erforderlichen Platzierungen heißt im Umkehrschluss nicht, dass man auch definitiv in Sotschi an den Start gehen darf. Direkt hinter Böhm sortierte sich Christoph Stephan, ebenfalls mit einem Fehler und einem Rückstand von 1.08.8 Sek., ein. Beim Einzel war er schnellster Deutscher auf der Strecke.
Florian Graf, ebenfalls mit nur einem Fehlschuss, komplettierte das gute deutsche Mannschaftsergebnis des heutigen Tages mit Rang 20 (Rückstand 1.15.8 Sek.). Auch bei ihm wäre wieder eine bessere Platzierung ohne Weiteres möglich gewesen. Wertvolle Sekunden gingen verloren, als er sich auf eine Schießbahn gelegt hat, bei der die Scheiben noch nicht hochgezogen waren.
Luft raus?
Zwischendurch musste der Startvorgang kurz unterbrochen werden. Grund war, dass beim Starthäuschen die Luft raus war – das Problem war allerdings relativ schnell wieder behoben. Aber nicht nur beim Starthäuschen, auch bei unseren österreichischen Nachbarn war heut die Luft etwas raus. Im Einzel noch Platz 2 und 3 konnte heute der mental erstarkte Simon Eder mit einer überzeugenden Schießleistung Rang 8 und Dominik Landertinger, ebenfalls Null, Rang 10 erreichen. Der Drittplatzierte im Einzel, Daniel Mesotitsch, wurde heute nur 76.
Auf dem Boden der Tatsachen
Die norwegische Herren-Mannschaft konnte auch heute nicht überzeugen. Beim Einzel war der Youngster Vetle Christiansen auf Platz 17 bester Norweger, heute war der junge Johannes Thingnes Boe Bester auf Rang 9. Vielleicht sind sie ja zu selbstbewusst an die Rennen in Östersund herangegangen und finden sich nun angesichts der sehr durchwachsenen Schießleistungen auf dem Boden der Tatsachen wieder. Erfolgreich waren sie allerdings mit den Damen zusammen in der Mixed-Staffel; da holten sie Platz 2.