Antholz

Biathlon-WC Khanty: Von Bärten und Mützen

Michael RöschBeim gestrigen Sprint der Herren war vieles wie immer: Bjoerndalen mal wieder mit vorn dabei; Geschossen und Skigefahren wurde sowieso und die Russen jubelten gewohnt stark ihren Athleten zu. Was anders war, war vielleicht der Sieg von Arnd Peiffer…oder die nahezu 'frühlingshafte' Wärme in Sibirien mit nur -4°C. Doch das wurde alles freudig – aber nahezu ohne große Kommentare hingenommen. Über drei Dinge wurde jedoch in den Teams schon etwas philosophiert:

Bart ab

Noch zu Beginn der Woche sah man Michael Rösch mit einem immer dichter und voller werdenden Bart herumlaufen. Der Bart ist nun ab. Doch da stellt sich für einige Fans die Frage: Warum? Hieß es nicht im DKB-Tagebuch vom 18.03.2009: ** Rösch wollte ein bestimmtes Ziel erreichen und dann erst zum Rasierer greifen. Nun jedoch ist der ‚Kinderpopo‘ da und nur eine weiß genau warum – Freundin Jule. Ihrem Freund zum Saisonabschluss nach Sibirien nachgereist stellte sie schon bald fest, dass ihr der bärtige Mann nicht so sehr gefällt. Schmunzelnd gibt sie zu: „Ja, ich bin daran schuld, dass der Bart wieder ab ist. Ich hab‘ ihn deswegen ein bisschen geärgert und schon war er ab!" Rösch hingegen stellt fest, dass er sein „bestimmtes Ziel" erreicht hätte: „Ich wollte von Anfang an den Bart abrasieren wenn ich…es schaffe, dass Jule nach Khanty-Mansiysk kommt!" grinst der 25-jährige.

Schwedische Bärte Bart dran
Damit wäre diese Episode geklärt, doch viel mehr Rätsel – und das mit Sicherheit noch bis Sonntag – geben derzeit die schwedischen Herren auf. Carl Johan Bergman, Björn Ferry, David Ekholm, Jörgen Brink und Mattias Nilsson werden derzeit nicht schlecht bestaunt: Über ihren Lippen sprießt vergnüglich ein Oberlippenbart. Wie interessant sie damit aussehen, dürfte ihnen nicht entgangen sein. Ob beim Abendessen im Athletensaal oder beim Training: Alle Augen sind auf sie gerichtet – und das nicht selten mit neckenden Bemerkungen verbunden. Doch die Schweden streichen sich nur genüsslich grinsend über die neue Körperpracht und sagen kein Wort. Gegenüber dem schwedischen TV heißt die Stellungnahme: „Wir wollten uns einfach etwas tarnen, damit die Russen uns nicht mehr erkennen!" Wer die Skandinavier allerdings kennt, weiß eins: Hier geht es nicht um Tarnung, hier geht es sicher viel eher um die Abschlussfeier am Sonntag. Im letzten Jahr durch die Bank weg als Elvis aufgetreten, wurden vorher auch schon Frauenkleider getragen. Welche Verkleidung in diesem Jahr einen Oberlippenbart benötigt…darüber wird in den anderen Teams noch bis Sonntag gerätselt.

Alexander Wolf Mütze auf
„Ich dachte gestern beim Training wirklich, der Fisch wäre mit in Khanty…" zeigte sich Michael Rösch nach den ersten Trainingseinheiten verwirrt. Doch das ZDF ist in Sibirien ja gar nicht zugegen, was sollte also Sven Fischer hier wollen? Er musste schon zweimal schauen, um Kumpel Ali Wolf vor sich auf der Strecke zu erkennen. Das Rätsel wurde dann auch bald gemeinsam am Abendbrottisch geklärt: „Du hast nun mal ausgesehen, wie der Fisch. Vor allem, weil Du so eine Mütze aufhattest!", erklärte Rösch seinem Teamkollegen. „Das mag halt daran liegen, dass es eben auch Fischs Mütze ist, die ich da aufhabe!", so Wolf. Nachdem auf dem Flug von Vancouver nach Trondheim sein gesamtes Gepäck weggekommen war, hatte er eben mal beim ehemaligen Teamgefährten angefragt. Schlecht schaut es nicht aus. Im Gegenteil. Irgendwie hatte man die orange-weiße Mütze schon fast vermisst…

 

Special Biathlon-Weltcup 2009 in Khanty-Mansiysk

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