Wenn Ole Einar Bjoerndalen gewinnt, scheint die Biathlon-Welt wieder in Ordnung. In dieser Saison noch ohne Sieg, streckte er im Ziel des 10 km Sprints von Ruhpolding die Faust in die Höhe und wußte bereits, dies wird ein sehr gutes Ergebnis. Doch er hatte noch lange zu zittern, denn 120 Sportler kamen nach ihm noch ins Ziel. Ausgerechnet der junge Dominik Landertinger aus der hervorragenden österreichischen Mannschaft zeigte allen, was in ihm steckt, und errang als Zweiter seine beste Weltcup-Platzierung noch vor Emil Hegle Svendsen, der vor 18.200 Zuschauern Dritter wurde. Bester Deutscher war Michael Rösch auf dem siebenten Platz.
Ole Einar Bjoerndalen, der als Vierter gestartet war, setzte eine erste Richtzeit für die nachfolgenden Sportler. Der Norweger kam fehlerfrei durch sein Schießen, wobei er seinen letzten Treffer ganz bewußt neu aufbaute, um diesen auch sicher zu landen. Sein Landsmann Emil Hegle Svendsen, der nach dem Schießen noch als Fünfter wegging, fegte durch die letzte Runde und konnte im Ziel einige Plätze gut machen. Doch die Österreicher kamen noch. Dass sie zu recht zwei Staffelsiege in dieser Saison erreichen konnten, zeigte sich beim heutigen Sprint von Ruhpolding. Der Hochfilzener Dominik Landertinger konnte sich im Ziel zwischen die beiden Norweger schieben, während Fritz Pinter auf Platz Acht und Christoph Sumann auf Elf die gute Mannschaftsleistung komplettierten.
Beinah unbemerkt konnte sich Christian De Lorenzi zum wiederholten Male auf den Weg zur Siegerpräsentation machen, denn obwohl er auf der letzten Runde einige Zeit liegen ließ, verhalf ihm sein gutes Schießen zu einem hervorragenden vierten Platz. Auch Carl Johan Bergman freute sich in seiner zweiten Heimat Ruhpolding über den 5. Platz vor dem Slowenen Janez Maric.
Für die Deutschen Starter reichte es heute leider nicht fürs Podest. Michael Rösch lag gut im Rennen, mußte dann stehend allerdings eine Extra-Runde in Kauf nehmen und wurde auf dem 7. Platz bester DSV-Läufer. Andi Birnbacher, der in der Staffel noch auf den Start verzichten mußte, schoß fehlerfrei, doch seine Laufleistung reichte "nur" zu Rang Neun. Dies verdeutlicht einmal mehr wie eng die Weltspitze bei den Herren zusammengerückt ist.
Youngster Arnd Peiffer (1+0) verwies als 30. seine Kollegen Christoph Stephan (37. / 0+2), Michael Greis (40. / 2+1), Toni Lang (49. / 1+1) und Alexander Wolf (50. / 2+1) auf hintere Plätze. Trotzdem schön, dass sich alle Deutschen damit für den morgigen Verfolger qualifizieren konnten.
Die "Verlierer" heute waren die Russen, da sich Maxim Tchoudov als Bester lediglich auf dem 10. Rang wiederfand. Auch Tomasz Sikora "verlor" heute sein gelbes Trikot an Emil Hegle Svendsen, dem er es in Oberhof erst abgenommen hatte.
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