Das muss gestern wohl ein Schock für die russischen Damen gewesen sein: geplant war ein Trainingslager im italienischen Antholz. Doch Verbandspräsident Alexander Tichonov und weitere Funktionäre setzten eine Unterschrift der Damen unter einem Vertrag mit der Russischen Biathlon-Union voraus, um die Flugtickets auszuhändigen.
"Die Mädchen, die den Vertrag mit der RBU nicht unterschreiben, werden die Flugtickets nicht bekommen", so Alexander Selifonov. Inhalt des Vertrages ist einmal mehr das heikle Thema Sponsoring, mit dem die russische Mannschaft bereits seit Anfang der letzten Saison zu kämpfen hat.
"Mir ist der Auftrag erteilt wurden, ihnen die Tickets für den Trainingslehrgang nicht auszuhändigen, wenn sie die Verträge nicht unterschreiben. Aber das ist kein Grund zur Beunruhigung. Alles wird gut, denn sie alle werden den Vertrag auf dem Flughafen unterschreiben", so der Schießtrainer im Vorfeld. Sein abschließendes Statement gegenüber der russischen Presse? "Entschuldigen Sie, aber mehr darf ich dazu nicht sagen!"
Versucht man nun mit Zwang den Athleten den Verbandswillen aufzudrücken? Der Vertrag soll zwar mehr auf die Sportlerwünsche eingehen – in welcher Tiefe jedoch ist nicht bekannt.
Fakt ist jedoch: Bisher sollen nur zwei Juniorinnen und die Olympiasiegerin Albina Akhatova den Vertrag unterschrieben haben. Die Damenmannschaft scheint jedoch ohne Vertragsunterzeichnung abgereist zu sein. Bleibt nur zu hoffen, dass dies bei ihrer Rückkehr nicht Anlass für weitere Willkür seitens des Verbands gibt.