In einem spannenden Rennen, das heute vor allem am Schießstand entschieden wurde, gewannen die französischen Frauen vor Deutschland und Weißrussland. […]
Uschi Disl wurde vom Bundestrainer als Startläuferin eingesetzt und hat sich in dem Kampf um mögliche Staffelplätze bei den Olympischen Spielen leider nicht empfehlen können. Bis zum zweiten Schießen war ihr Abstand zur führenden Russin Olga Pyleva aufgrund eines Nachladers noch gering, doch dann verschoss sie beim zweiten Schießen und musste in die Strafrunde.
Dank einer guten Laufleistung überholte sie die vor ihr Liegenden, die Französin Delphyne Peretto und die Kanadierin Zina Kocher. Andrea Henkel ging somit als Zweitplatzierte auf die Strecke, 27 Sekunden nach der zweiten Läuferin der Russen, Svetlana Ishmouratova. Während sich Ishmouratova mit zwei Strafrunden von Platz Eins verabschiedete, brauchte Henkel nur einen Nachlader und ging als Erste aus dem Schießstand raus. Die Französin Florence-Bavarel-Robert blieb dagegen ganz fehlerfrei und folgte Henkel mit nur 5 Sekunden Abstand, der sich aber dank einer klasse Laufleistung von Andrea auf 15 Sekunden vor dem nächsten Schießen vergrößerte. Doch dann patzte auch die zweite Deutsche am Schießstand und nach einer weiteren Strafrunde betrug der Abstand Frankreich-Deutschland 24,3 Sekunden. Erneut wurde das Schießergebnis mit einer guten Laufleistung wieder gerettet und so konnte Henkel Katrin Apel mit nur 0,8 Sekunden Rückstand auf die Französin Sylvie Becaert in die dritte Runde schicken.
Während Becaert sich in die Strafrunde schoss, konnte Apel schon den Schießstand mit nur einem Nachlader verlassen. Die Russinnen konnten dank fehlerfreiem Schießen von Joulia Makarova ihren Rückstand gut machen und folgten Apel mit 40 Sekunden Abstand auf Rang zwei. Doch dann wurde Apels auf der Strecke noch weiter ausgebauter Vorsprung durch zwei Strafrunden zunichte gemacht und sie lag nach dem Schießen auf Rang zwei hinter der Weißrussin Ludmilla Ananko, die nur einen Nachlader brauchte. Makarova ging 3 Sekunden hinter Apel auf die Strecke, denn auch sie hatte sich drei Nachlader geleistet.
Schlussläuferin Kati Wilhelm hatte schließlich mit einem Rückstand von 13 Sekunden auf Olga Zubrilova zu "kämpfen". Beim ersten Schießen mussten alle drei erstplatzierten Damen zweimal nachladen und so ging Zubrilova vor der Französin Sandrine Bailly und Wihelm auf die Strecke. Die Russin Olga Anisimova dagegen blieb fehlerfrei und konnte somit ihren Rückstand halbieren. Beim letzten Schießen wieder Gleichklang: einen Nachlader für die drei Ersten und fehlerfrei für Russland. Doch die Russin war auf der Strecke langsamer und so spielte sich der Kampf um den Sieg ganz vorne ab: Bailly ging mit 2 Sekunden vor den Weißrussinnen auf die Strecke, Wilhelm lag 13 Sekunden zurück. Doch Bailly ist eine erstklassige Läuferin und vergrößerte den Vorsprung bei der letzen Zwischenzeitnahme bei Kilometer 5,5 auf 13 Sekunden zu Weißrussland und 16 zu Deutschland. Wilhelm versuchte nochmal, Gas zu geben, konnte jedoch nur 9 Sekunden kompensieren und kam so am Ende 7,1 Sekunden hinter Frankreich auf Platz zwei ins Ziel. Weißrussland wurde Dritter mit 19,3 Sekunden Rückstand, gefolgt von Russland und China.
Die favorisierten Norwegerinnen, die bisher beide Staffel-Rennen der Saison gewonnen haben, schossen sich heute aus den Podestplätzen auf Rang sechs. Tora Berger als Startläuferin musste zwei Strafrunden drehen, die nach ihr folgenden Gro-Marit Istad Kristiansen, Liv-Grete Poirée und Linda Tjörhom eine.
Die einzige Staffel, die heute im Oberhofer Nebel ohne Strafrunde blieb, war die finnische, die dennoch nur auf Platz 8 einfuhr.