Schempp und Co verabschieden sich

Allen voran im österreichischen Team zeigten sich mit Dominik Landertinger und Simon Eder zwei Athleten, die im Hinblick auf die WM 2017 in Hochfilzen sicherlich noch einiges vorhaben. Mit Silber und Bronze im Einzel bei der Weltmeisterschaft in Oslo machten die beiden klar, dass man sie wenn es um Medaillen geht, immer auf der Rechnung haben muss. Im Windschatten von Landertinger und Eder pirscht sich da noch ein weiterer Österreicher an die Weltspitze heran. Wenn es bei Julian Eberhard am Schießstand klappt, dann kann er mit seinen tollen Laufzeiten ganz vorne angreifen. In Khanty Mansiysk klappte es beim Schießen und auf der Strecke. Er holte seinen ersten Weltcupsieg im Sprint.



Anders als die Österreicher präsentieren sich die Russen. Mit Anton Shilpulin sollte eigentlich ein Gesamtweltcupsieg angepeilt werden. Dieses Ziel wurde verfehlt. In den nächsten Monaten steht für Ricco Groß eine Mammutaufgabe bevor. Im Hinblick auch bereits auf Olympia 2018 sollte im nächsten Winter die Wende gelingen. Keine Medaille in Oslo bei den Weltmeisterschaften, nur ein Sieg bei den Herren in der kompletten Saison. Diese Ausbeute dürfte weder die Ricco Groß, noch die Athleten und den Verband zufriedenstellen. Zwar zeigt Anton Shipulin mit seinem dritten Platz in der Weltcupgesamtwertung, dass er einer der besten Biathleten ist, aber im erfolgsverwöhnten Russland hängt die Messlatte definitiv höher.

Heimweltmeisterschaften in Olso. Ein schweres Pfund für die Norweger. Vor 25000 Zuschauern am Holmenkollen als Norweger eine Medaille zu gewinnen, das ist für die Jungs und Mädels definitiv das große Highlight gewesen. Neben dem Weltmeistertitel in der Staffel holt Johannes Thingnes Boe die Goldene im Massenstart. Ole Einar Bjoerndalen wird zweifacher Vizeweltmeister und sichert sich Bronze im Massenstart. Auch Emil Hegle Svendsen gewinnt mit dem dritten Platz im Verfolger eine Einzelmedaille am Holmenkollen. Man kann durchaus sagen, dass die Heim WM für die Norweger auch aus Medaillensicht eine sehr gute WM war. Ohnehin mussten sich die Norweger meist nur Martin Fourcade, dem Überflieger seit Jahren, geschlagen geben.


Apropos Martin Fourcade. Team Frankreich hat sich bei den Herren ein naja verdient.

Abgesehen von der Dominanz eines Martin fehlt im Moment die Klasse bei den anderen Franzosen.

Quentin Fillon Maillet ist mit seinen Podestplätzen, der einzige im Team neben Martin, der für Spitzenresultate gesorgt hat.

Aber auch bei ihm stellten sich die Resultate im letzten Drittel der Saison nicht mehr so ein wie erhofft. Frankreich ohne Martin Fourace ist derzeit keine Übermacht im Biathlonsport.

Deutsche WM Vorbereitung fehlgeschlagen?

So eine Aussage wäre dann doch etwas zu hoch gegriffen. In dem großen Feld der Sieganwärter bei den Herren, ist es fast unmöglich Podestplätze einzulaufen, wenn nicht alles zusammenpasst. In Khanty Mansiysk, beim letzten Weltcup, beieindruckte das deutsche Herrenteam mit vier Podestplätze in zwei Rennen beim Saisonabschluss. Bei der WM blieben die Herren jedoch ohne Einzelmedaille. Vor allem für den momentan besten Deutschen, Simon Schempp, eine kuriose Saison. Viele Infekte machten den Kampf um die große Kristallkugel schnell zunichte, bei der WM klappt in den Individualrennen nichts. Obwohl er gezeigt hat, dass er das Zeug zum Gewinnen hat wenn er an der Startlinie steht, bleiben ihm am Ende „nur“ fünf Weltcupsiege. Sollte er gesund eine gesamte Saison bestreiten können, ist er wohl ein ganz heißer Anwärter auf den Gesamtweltcup. Auch in der neuen Saison werden wohl wieder Norwegen, Frankreich, Deutschland, Russland und Österreich den Ton angeben.

Jetzt erstmal geht es für viele Athleten ab in den verdienten Entspannungsurlaub, bevor es im Mai wieder mit der Saisonvorbereitung losgeht.

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