In einem Monat beginnt in Östersund die Biathlon-Saison 2009/2010. Nun heißt es also, über den November hinweg noch den letzten Schliff anzulegen, um bestmöglich in die Saison zu starten. Wo und wie das geschieht, hängt dank der Möglichkeit eines Trainings in Skitunneln nicht mehr nur von der Frage ab, wo zuerst Schnee liegt, sondern auch von den Anforderungen der Teams und den finanziellen Möglichkeiten.
Russland:
Das russische Team hat sich für den letzten Schliff zweigeteilt: Für die Männer ging es statt wie ursprünglich geplant nicht nach Uvat, sondern nach Khanty-Mansiysk. Die Frauen blieben jedoch dem Plan treu und werden ihr Trainingslager in Uvat absolvieren. Russlands Chefcoach Vladimir Barnashov sagte dazu: "Wir hatten unsere Zweifel, das Team nach Khanty zu schicken, da dort derzeit Umbauarbeiten im Gange sind. Bis März müssen alle Arbeiten abgeschlossen sein." Allerdings hätte man dem Team versprochen, dass der normale Trainingsprozess nicht beeinflusst werden würde und während des Trainings keine lärmenden Baumaschinen im Einsatz wären. "Nun ist die Hauptsache, dass uns das Wetter nicht im Stich lässt", so Barnashov. Dank günstiger Temperaturen konnte allerdings schon eine Kunstschnee-Strecke präpariert werden. Nach dem 20 Tage dauernden Heimtraining geht es für die Russen noch einmal in die Ramsau zum Schneetraining.
Schweden:
Die Schweden nutzen bereits jetzt die Bedingungen in Muonio. "Wir haben derzeit fünf Grad Minus und mit eine 7km lange Kunstschnee-Strecke", berichtet Helena Jonsson. Auch Teamkollegin Sofia Domeij freut sich über die Bedingungen: "Die Strecke ist wirklich nett und es ist toll, wieder auf Schnee zu stehen. Vor allem ist es schön, weil hier schon Schnee auf den Bäumen liegt und daher eine Art richtige Weihnachtsstimmung herrscht!" Wie auch die später im November eintreffenden Mannschaften teilen sich die Athleten jeweils kleine Häuser, bei denen Jonsson vor allem eins hofft: "Hoffentlich kommen die Mäuse nicht wieder, wie im letzten Jahr!" Ein Manko hat das Trainingslager jedoch, darüber sind sich nicht nur die Domeij und Jonsson einig, sondern auch Björn Ferry oder Anna Carin Olofsson: "Das Internet ist eindeutig zu langsam!"
Slowakei:
Die Slowaken haben sich für den Skitunnel in Torsby entschieden. "Am Dachstein in Österreich hatten wir in einer Woche nur Hagel und schlechtes Wetter. Das hier ist die bessere Lösung!", erklärt Marek Matiasko.
Slowenien:
Die Slowenen nutzen vorerst die Bedingungen im neu gebauten Biathlon-Zentrum daheim auf der Pokljuka, bevor auch sie sich Ende November Richtung Skandinavien aufmachen.
Erster Teil: Die Suche nach dem Schnee und dem letzten Schliff beginnt – Teil 1