Skiroller

Skiroller-Special Teil 3: Ausrüstung von Events

Skiroller Die Ausrüstung von Biathlon-Events scheint meist ganz einfach, wenn man sich als Zuschauer das Ganze von außen betrachtet. Da stehen ein oder zwei Skirollerfirmen mitten im Stadion und die versorgen die Sportler dann mit Skirollern. Falsch gedacht. Prinzipiell ist es zwar so, aber natürlich gehört – wie in so vielen Bereichen des Lebens – viel mehr dazu.

Das lässt sich am Beispiel der Deutschen Meisterschaft im Biathlon recht gut aufzeigen: 80 Paar Roller für die Herren und 40 Paar für die Damen werden dieses Jahr im Rahmen des Vertrags mit dem Deutschen Skiverband ausgeliefert. Nun muss aber bereits im Vorfeld sichergestellt werden, dass die Geschwindigkeit dieser Roller untereinander um nicht mehr als 1% abweicht. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung werden die Skiroller daher durch die deutschen Techniker getestet. Eine Lichtschranke misst die Geschwindigkeit und stellt somit sicher, dass keiner der Roller einen Vorteil bietet. Natürlich muss man Skiroller immer wieder austauschen oder nachjustieren, da gerade die Gummigemische nie hundertprozentig identisch sind, doch nach diesen Tests ist zumindest garantiert, dass keiner der nun auszuliefernden Roller um mehr als 1% von den anderen abweicht.

Kritische Betrachtung durch die deutschen Skitechniker Sind die Roller erst einmal ins Stadion geliefert, geht es um die Vergabe an die Athleten. Je nach Veranstaltung wird das anders gehandhabt. Beim kürzlich ausgetragenen Biathlon- und Langlauf-Event in Lorsch konnten sich die Athleten ihre Skiroller selbst aussuchen. Die Nummern wurden jedoch notiert, für den Fall, dass es später Beschwerden oder Anmerkungen geben würde. Bei der Deutschen Meisterschaft hingegen wird das wiederum anders gehandhabt: Hier werden die Roller durch die Skitechniker ausgelost. Nummer ziehen – Skiroller abholen. Nach diesem Prinzip soll eine gerechte Verteilung gewährleistet und vor allem dem Vorwurf entgegengewirkt werden, dass einige Athleten bessere Roller erhalten würden.

Normalerweise wäre danach die Veranstaltung Skiroller-Bezogen ein Selbstläufer, doch auch dann gibt es immer noch genug zu tun. Wie es SRB-Chef Arno Barthelmes beschreibt: „Ab und zu kommt ein Athlet vor dem Start zu uns und möchte, dass wir den Roller nochmal auf ihn persönlich einstellen. In Einzelfällen ist das wirklich angebracht, denn einige Athleten haben eine gänzlich andere Fahrtechnik. Aber wenn das die anderen Sportler sehen, kommen die natürlich auch an und wollen alles nochmal eingestellt haben. Das ist mit Sicherheit eine Kopfsache und einfach gut für die Psyche." Mit der Psyche hat es scheinbar viel zu tun, wie Barthelmes schmunzeln feststellt: „Selbst wenn man viermal daneben schießt: Der Skiroller ist dennoch Schuld!"


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