Lothar Grundig vorm Start

Wiedersehensrennen ehemaliger Biathleten in Zinnwald

Lothar Grundig vorm Start Eine schöne Tradition, die seit 1970 alljährlich in Altenberg/Zinnwald begangen wird, ist das Wiedersehensrennen ehemaliger aktiver Biathleten des SSV Altenberg bzw. von Dynamo Zinnwald, das am Samstag bereits zum 39. Mal stattfand. Dabei hat so ziemlich alles Tradition: die Aufstellung zum Gruppenbild zieht sich manche Jahre über 10 Minuten hin, denn eh alle so eingetroffen sind und sich Richtung Truppe begeben haben, das kann schon dauern. Dann passen die Massen wieder mal nicht in den Ausschnitt der Fotografen, also wird gerückt und umsortiert bis alles einigermaßen hübsch im Kasten ist. Lothar Grundig erklärt alle Jahre wieder, wie die Strecke verläuft, wobei er in diesem Jahr endlich wieder einmal eine Skirunde markieren konnte. In den letzten Jahren fehlte Ende März oft der Schnee und die Biathleten mußten sich bei einem Crosslauf abkämpfen. Teilnehmer, die eine runde Anzahl von Starts erreicht haben werden ausgezeichnet, Geburtstagskindern wird gratuliert und für die verstorbenen Sportler wird eine Gedenkminute abgehalten. Dann kann die wilde Hatz beginnen.

Eberhard Rösch unterwegsDoch bei den wenigsten kommt so richtiger Wettkampfstreß auf, man nimmt einander auf den Arm, verweist auf hinzugekommene Kilos seit dem letzten Jahr, begutachtet die alte Wettkampfbekleidung der Kameraden und staunt, dass diese bei Manchem sogar noch ohne weiteres paßt. Unsicherheit ist allenfalls darüber zu verspüren, ob man den Anstrengungen der Strecke gewachsen sein wird und die rote Laterne darf tatsächlich jedes Jahr der Letzte mit nach Hause tragen. Disqualifikationen sind uns nicht bekannt, jedoch wird ordnungsgemäß auf Streckenführung, Absolvierung der Strafrunden und die obligatorische Skimarkierung Wert gelegt.

Sobald das Ziel erreicht ist, gibt es selten Tee, dafür jedoch das eine oKatja Beer lenkt die Sportler vorm Start noch abder andere Bierchen oder bei der Kälte einen kräftigen Glühwein. Für das leibliche Wohl sorgen die Anverwandten, die sich ebenfalls amüsieren, wenn Papa oder Opa sich durch die Loipe quälen oder Spatzen erschießen statt die Scheiben zu treffen. Die Ergebnisse der Altersklassen werden natürlich bekanntgegeben, doch auch dies wird allenfalls mit Humor und Lockerheit quittiert, denn Teilnahme zählt und der Spaß, sich einmal im Jahr zum fröhlichen Beisammensein dort zu treffen, wSven Kretzschmar wird auch erst interviewto man sich früher für gute Leistungen gequält hat.

Wer gewonnen hat, können wir leider nicht bekanntgeben, da es auch uns relativ gleich war. Dafür dürfen wir an dieser Stelle die am meisten gestellte Frage des Samstag wiederholen "Was hast Du gewachst?" Es schien einigen zu privat zu sein, sich in dieser Hinsicht outen zu müssen und so kamen recht unterschiedliche Antworten über die Lautsprecher – immerhin werden beim Wiedersehensrennen die Teilnehmer DIREKT am Start interviewt. Da hat der Starter schon seine Not, alle zur rechten Zeit loszuschicken. Die meisten hatten übrigens blau gewachst, einer wurde mit Schuppenski enttarnt und eine anderer meinte, Leberwurst verwendet zu haben. Okay, die Bergwacht mußte nicht einschreiten, alle kamen ins Ziel und sicher auch zum gemütlichen Beisammensein am Abend in den Lugsteinhof.

Bis zum nächsten Jahr – dann wird das 40. Wiedersehensrennen gefeiert.
Fotos vom harten Wettkampfgeschehen sind hier zu finden.

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