Einzel-Silber 2009: Teja Gregorin

Biathlon-WM Korea: Interview mit Teja Gregorin

Teja Gregorin Die Slowenen hatten gestern ordentlich zu feiern: Nach dem mittlerweile als Pseudo-Slowenen durchgehenden Jakov Fak und seiner Bronzemedaille bejubelten sie gestern die Silbermedaille von Teja Gregorin. „SIE ist echt. Sie ist 100% Slowenin", witzelte Sloweniens PR-Mann Tomaz Sustersic. Die abendliche Feier beinhaltete glatt rasierte Köpfe, die Erkenntnis, dass „das alles doch verrückt ist" und die Überlegung, dass die Nummer 3 tatsächlich eine Glückszahl sei: Fak hatte Startnummer 33, Gregorin die 3. Doch wichtiger als alles war: Slowenien hatte seine erste Biathlon-Medaille bei einer WM oder bei Olympia geholt, dass die Fete der Trainer etwas länger dauerte, als geplant, stellten vor allem die Trainer der anderen Nationen mit einem Schmunzeln und Kopfschütteln fest. Aber: Wenn nicht jetzt, wann dann? Ob solch ein Erfolg in naher Zukunft wieder gefeiert werden kann, weiß man im slowenischen Team nicht. Man genießt einfach den Augenblick. Einen Augenblick, den auch Teja Gregorin noch nicht richtig verdaut hat.

Teja, Silber im Einzel – hättest Du je mit so einem Erfolg gerechnet?
Nein, das habe ich wirklich nicht erwartet, vor allem nicht nach meinem Saisonverlauf im Dezember und Januar. Da hatte ich aufgrund von Fieber und Magenproblemen einen Trainingsausfall von drei Wochen. Das war einfach ein Infekt, der zur falschen Zeit gekommen ist.

Teja GregorinAb wann hast Du Dich dann wieder fit gefühlt?
Ich denke, richtig fit erst ab Antholz. In Ruhpolding bin ich schon wieder dabei gewesen, in Antholz lief es dann besser und das entscheidende, um hier diese Medaille zu holen, war dann das Trainingscamp vor der WM. Dadurch konnte ich noch einmal einen Schritt machen und recht stark hier her kommen.

Die Stärke hat sich aber im Sprint noch nicht gezeigt…
Ja, da hatte ich viele Probleme beim Schießen, was für mich eigentlich unüblich ist. Vor dem Einzel habe ich einfach zwei Tage mal nicht geschossen und konnte mich dadurch ganz anders am Schießstand konzentrieren.

 Wusstest Du, dass Du im Einzel erfolgreich sein könntest?
Mit einer Medaille hätte ich nicht gerechnet, aber natürlich war das Rennen wichtig für mich. Weil ich mich für den Verfolger nicht qualifiziert hatte, habe ich allen Fokus auf diesen Wettkampf gelegt. Ich konnte ja nur gewinnen…

Wie ging es Dir gestern nach dem Erfolg? Überschwänglich schautest Du nicht aus…
Ich habe mich wirklich wahnsinnig gefreut, das ist gar keine Frage. Aber ich war noch nie in meinem Leben so müde nach einem Wettkampf, wie gestern. Ich kann kaum noch klar denken und dennoch steht schon morgen das nächste Rennen an.

Teja Gregorin Fühlst Du Dich nur jetzt müde oder merkt man diese Müdigkeit auch auf der Strecke?
Nein, da fühle ich mich topfit. Im Einzel ging es richtig, richtig gut. Ich habe gekämpft wie selten zuvor, weil ich wusste, wie gut ich liege.

Hast Du das Rennen verfolgt nachdem Du im Ziel warst oder wolltest Du es lieber nicht sehen?
Doch, das habe ich mir schon angeschaut. Aber weil ich diese niedrige Startnummer hatte, fiel es mir schon schwer, das Ganze ruhig zu verfolgen. Da war ich schon etwas aufgeregt.

Danke, Teja. Wir hoffen, dass sich Deine Müdigkeit verflüchtigt hat und wünschen Dir viel Erfolg für die Mixed-Staffel!

Special Biathlon-WM 2009 in Pyeongchang

Pyeongchang

 

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