Andrea Henkel

Biathlon-WM Korea: Henkel nach Missgeschick vor Verfolger disqualifiziert

Andrea HenkelManche Dinge passieren einem nur einmal im (Biathlon-)leben. Das, was Andrea Henkel heute vor dem Verfolgungswettkampf durchgemacht hat, wird die erfahrene Athletin sicher auch nie wieder durchmachen müssen. Da die Gewehr-Bestimmungen in Korea anders sind, dürfen die Athleten die Waffen nicht mit ins Hotel nehmen, sondern müssen Waffen und Munition im Stadion einschließen. Trockenübungen sind demnach auch nur im Stadiongebäude möglich. "Normalerweise bin ich so daran gewöhnt, die Waffe mitzunehmen, daher ist mir das auch noch nie vorher passiert…", so eine traurige Henkel während des Damentrainings. Und was war nun passiert?

Die Olympiasiegerin hatte noch ein Magazin in der Tasche, meinte aber, es wäre ein leeres gewesen. Im Zuge des Trockentrainings führte sie es nun in das Gewehr ein, war sich aber nicht gewahr, dass noch Reserveschüsse im Magazin waren. Und so fixierte sie die zehn Meter vor ihr liegende Wand, auf der die Zielscheiben für die Trockenübung angebracht waren und statt eines normalen "Klicks", das bei leeren Waffen ertönt, löste sich ein Schuss und traf die Wand.

Normalerweise wissen die anderen Athleten, dass sie sich selbst bei Trockenübungen nicht vor dem Gewehr eines Kollegen aufzuhalten haben, daher bestand auch keine direkte Gefahr. Aufgrund der IBU-Regeln wurde Henkel aber dennoch für den Verfolger disqualifiziert, da nur am Schießstand und in Richtung der Schießscheiben mit einem scharfen Gewehr gezielt werden darf. "Ich weiß wirklich nicht, wie das geschehen konnte!", so Henkel im Nachhinein. "So etwas passiert normalerweise auch nicht. Aber es ist natürlich für Andrea extrem bitter, denn sie hatte wirklich eine gute Ausgangslage für den Verfolger, wir sind dennoch sehr froh, dass nichts Schlimmes passiert ist.", kommentierte Bundestrainer Müssiggang.

Special Biathlon-WM 2009 in Pyeongchang

Pyeongchang

Nach oben scrollen