Biathlon-JWM Canmore: Interview mit Nicole Wötzel

Nicole WoetzelGenau wie Manuel Müller, war Nicole Wötzel „nur" die Ersatzfrau, bekam aber dann im Einzel der Juniorinnen den vierten Startplatz und wurde in ihrem ersten Rennen der Junioren-WM Weltmeisterin. Am Tag danach nahm sie sich ein paar Minuten Zeit vor dem Training, um mit uns über ihren Erfolg zu reden.

Nicole, hast Du die Siegerehrung gestern richtig genießen können?
Ja absolut. Letztes Jahr in Ruhpolding war ich ja noch in der Jugendklasse und fand es dort schon fantastisch auf dem Siegertreppchen zu stehen. Jetzt in der Juniorenklasse ist es natürlich noch toller. Ich habe es sehr genossen und diesen Titel kann mir keiner mehr nehmen.

Über Liveticker konnte man das Rennen gestern im Internet verfolgen. Zu Hause war mal also informiert über Deinen Sieg. Wurde trotzdem kurz telefoniert, um die Nachricht persönlich zu überbringen?
Ich habe nur ganz kurz mit meinem Papa telefoniert. Ich musste ja erst mal zur Dopingkontrolle! Dann waren Miriam und ich noch auslaufen und dann ging's schon zurück ins Hotel, wo wir uns für das Athleten-Dinner und die Siegerehrung fertig machen mussten. Es war also ziemlich stressig und so konnte ich bisher nur zwei kurze Telefonate führen. Dafür kamen Massen an SMS! Auch mein Heimtrainer hat mir gleich ein Fax geschickt! Das ist ein Wahnsinns-Gefühl.

Was sagst du zu der Strecke hier in Canmore? Offensichtlich scheint sie Dir zu liegen.
Ich bin eigentlich mehr der Typ der seinen Ski laufen lässt. Lange Anstiege wie hier, die viel Kraft kosten liegen mir eigentlich überhaupt nicht. Ich war deshalb auch sehr überrascht von meiner guten Laufleistung im Rennen. Ich glaube, dies könnte also eine meiner Lieblingsstrecken werden. Nur das Laufgefühl muss noch gut werden, dann passt alles.

Nicole Wötzel Maren Hammerschmidt hatte bei ihren Schießeinlagen großes Pech mit dem Wind. Im Rennen war er böig und die Windrichtung wechselte ständig. Wie war Dein Eindruck während dem Rennen?
Bei den ersten drei Schießeinlagen hatte ich großes Glück. Der Wind war zwar stark und änderte zwischen dem ersten und zweiten Schießen seine Richtung, war aber konstant und somit beherrschbar. Mein viertes Schießen war ein wenig unglücklich mit den Böhen.

Weltmeisterin bist Du ja nun. Ist da der Druck größer oder bist Du entspannt und gehst ruhig in die kommenden Wettkämpfe?
Alles was jetzt kommt ist reine Zugabe. Mein größter Wunsch war eine Einzelmedaille, die habe ich nun. Darüber bin ich einfach nur über glücklich!

Die Anlage hier befindet sich auf ca. 1100 m über dem Meeresspiegel. Ihr habt Euch in Ridnaun extra darauf vorbereitet. Hinzu kommen die acht Stunden Zeitunterschied zu Deutschland. Hattest Du damit Probleme?
Ich hatte große Angst vor dem Flug hierher. Ich bin noch nie geflogen und hatte schon ziemliche Flugangst und dann sagte der Flugkapitän auch noch wir müssten tiefer fliegen wegen zu großer Turbulenzen. Nicht gerade ein toller erster Flug (lacht). Aber mit der Höhe hatten wir glaube ich alle keine Probleme. Der Puls ist schon 10 Schläge höher als normal, aber wir haben und schnell akklimatisiert und da gab es keine Probleme.

Danke für das Interview und weiterhin viel Glück und Erfolg!

Special Biathlon-JWM 2009 in Canmore

Canmore

 

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