Raphael Poiree

IBU-Cup Altenberg – Falschparker, Falschtanker und Falschschießer

Die guten alten Tage - Poiree als FranzoseRaphael Poirée – Der Falschparker
„Dieser Kerl parkt, wo er nur will!" meckert Trainer-Kollegin Anne-Linn Elvebakk. Tatsächlich hatte sie mit ihrer Aussage recht, denn beim gestrigen Training richtete der französische Norweger ein kleines Chaos an, indem er die größte der Zufahrten ins Altenberger Stadion einfach mit dem Auto zuparkte. Zuerst wurde aufgrund des tschechischen Leasing-Autos der Norweger ja ein Landesnachbar verdächtigt, doch diese Vermutung konnte recht bald entkräftet werden. „Wir könnten das Auto mit zwölf Leuten oder so ansacken und an einen Baum lehnen", wurde innerhalb der ‚starken‘ Zinnwalder Gemeinschaft überlegt, denn Poirée war lange Zeit nicht zugegen, um sich seine Rüge abzuholen. Auf die allgemeine Aussage „Oh, das ist so typisch Franzose!"  reagierte er nur mit einem verschmitzten Lächeln, zeigte auf seine norwegische Mütze und gab zum Besten: „Ich bin gar kein Franzose!" bevor er langsam zum Auto taumelte und den Weg frei machte.

Der ArgentinierDas Schießen – Ein Tatsachenbericht
Der IBU-Cup zeichnet sich vor allem dadurch aus, auch schwächeren Nationen eine Chance zu gewähren. Da gibt es Spanier, Brasilianer, Neuseeländer, Argentinier und viele mehr. Ganz normal sehen die Athleten alle aus, als würde sie nichts von den Profis um sie herum unterscheiden. Doch dann kommt die Offenbarung am Schießstand – so tatsächlich gesehen beim Liegendschießen. Deutschland kommt auf die Schießmatte zugerast, knallt sich hin und hat innerhalb weniger Sekunden den ersten Schuss abgegeben. Nun kommt zur gleichen Zeit z.B. ein Argentinier an: Abbremsen vor der Respekt-einflößenden Schießmatte. Skier langsam auseinander, in die Hocke gehen, nach vorne in den Kniefall bringen. Dort kurz verweilen, nach links und rechts schauen, was die Anderen gerade machen und dann feststellen, dass man ein Gewehr auf dem Rücken hat. Diesen Fremdkörper ergreifen und langsam und umständlich vom Buckel nehmen und nach vorne bringen. Indes fängt der Kampfrichter schon mal an, auf der Matte des gerade wieder losgefahrenen Deutschen zu kehren. Nun nur nicht irritieren lassen und langsam nach vorn legen, Gewehr nochmal erstaunt anschauen und Genau!, endlich den ersten Schuss abgeben. Verständlich, dass einige Kampfrichter leicht irritiert waren ob dieser Vorstellung…

Die hiesigen Autos und so einige Probleme
Offizielles Training heißt meist: Trainieren. Nicht so jedoch Frode Andresen. Der heutige Sieger hatte gestern eine individuelle Vorbereitung gewählt und wechselte – ganz dem Trainer gleichkommend – mitten auf einer Zufahrtsstraße den rechten Vorderreifen. Zwar kamen die Autos im Gegensatz zu Poirées Fall noch um das Auto herum – zum Training zu spät kam Andresen aber dennoch.

Ganz andere Probleme hatten die Amerikaner: Sie hatten sich an Hochfilzener Preise gewöhnt, wo der Diesel teurer war, als das Benzin. Also, gilt auch in sächsischen Landen: Einfach das billigere nehmen! Nunja, so hatte der Trainer und Aushilfs-Wachser Patrick Coffey zusätzliche Beschäftigung. „Ich wollte das Benzin erst selbst wechseln, aber dann hab ich doch lieber eine Werkstatt angerufen" gab er am Donnerstag noch recht stolz zu Protokoll. Freitag hingegen wurde er recht kleinlaut: „Ich scheine es mit dem Auto nicht so zu haben…irgendwie hab ich den Schlüssel drin eingeschlossen."

Doch man siehe die positive Seite: Den Samstag haben Auto und Trainer (fast) überstanden – und zwar ohne Zwischenfälle.

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