Gerade noch herrschte große Freude über den Geldsegen für den Um- und Ausbau des Biathlonstadions von Pokljuka, nun musste die Durchführung des diesjährigen Weltcups abgesagt werden. Hintergrund ist ein angeordneter Baustopp aufgrund eines Vergabefehlers an entsprechende Baufirmen, obwohl der Abriss der alten Funktionsgebäude bereits in vollem Gange war.
Vom 18.-21. Dezember soll planmäßig der Weltcup in Slowenien stattfinden, die Entscheidung, ob es dabei bleibt, wird alsbald fallen müssen, so IBU Race-Director Franz Berger am Rande der österreichischen Meisterschaften an diesem Wochenende in Hochfilzen.
Gemeinsam mit den Organisatoren wird sich Franz Berger noch im September ein Bild vom derzeitigen Zustand des Stadions und der Gebäude für Mannschaften, Zuschauer und Presse machen und "Sollten bauliche Defizite relativ unproblematisch mittels Containern behoben werden können, wird der Weltcup in Pokljuka durchgeführt" so Berger noch am Morgen.
IBU-Kommunikationsdirektor Peer Lange meinte dazu wenige Stunden später in Ruhpolding jedoch: "Pokljuka kann den Weltcup definitiv nicht ausrichten!"
Derzeit wird parallel nach Ausweichorten gesucht, falls Pokljuka den Weltcup tatsächlich an die IBU zurückgeben muss. Eine Anfrage im slowakischen Osrblie ergab, dass dort ebenfalls ein Umbau stattfindet und eine Durchführung nicht möglich ist. Die norwegische Station Trondheim vorzuziehen, scheiterte an terminlichen Schwierigkeiten der Fernsehanstalten Norwegens.
Östersund für zwei Wochen einzusetzen, würde in Hochfilzen sicher nicht gern gesehen werden, da der dortige Ticketverkauf bereits erfolgreich angelaufen ist und eine nachträgliche Terminverschiebung große Probleme bereiten würde.
Der Termin so kurz vor Weihnachten ist auch eine besonders empfindliche Zeit, wenn Ortsänderungen nötig werden. Vor zwei Jahren sprang Hochfilzen schon einmal als Ersatzort für Pokljuka ein, was insofern vorteilhaft war, daß die Sportler zwei Wochen am gleichen Ort bleiben konnten und Pack- und Umzugsstreß wegfielen. Die Frage ist nun, welcher Ort den dritten Weltcup 2008 ausrichten wird.
Eine Aufhebung des Baustopps in kürzester Zeit wäre die Lösung, aber es bleibt derzeit nur eine vage Hoffnung…