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Streit um Verantwortung bei Visa-Problemen der Russinnen

RusslandEs wäre auch zu schön, wenn die Russen sich so kurz vor dem Start der Biathlon-Saison einigen könnten. Doch statt auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, gehen die Diskussionen zwischen Sportlern und Offiziellen nun in eine neue Runde. Anlass dafür ist der Fakt, dass die Damenmannschaft nicht zu ihrem geplanten Trainingslager nach Muonio (FIN) reisen konnte, weil die Visa der Frauen während des Aufenthaltes abgelaufen wären. Nun stellt sich den Russen erneut die Frage nach dem Schuldigen.

Alexander TichonovTichonov beschuldigt Damen-Trainer
Für den Präsident der Russischen Biathlon Union (RBU), Alexander Tichonov, war der Schuldige schnell gefunden: "Valerij Polhovsky ist daran schuld. Nur wegen seiner Schlamperei konnte die Mannschaft nicht nach Finnland verreisen. Im April haben wir uns zusammen gesetzt und den Plan für die Vorbereitung auf die neue Saison zusammengestellt." Polhovsky wollte laut Tichonov ein Trainingslager in Nerjungri in der Republik Jakutien durchführen, was jedoch aufgrund der Entfernung und anderer Faktoren abgelehnt wurde. Nach der Absage hätte Polhovsky jedoch keinen alternativen Trainingsort vorgeschlagen. Erst am Abend vor dem Abflug hätte er gesagt, dass man das Trainingslager durchführen müsse. "Man muss so etwas im Voraus lösen und nicht erst im letzten Moment!", so die Meinung Tichonovs.

Valerij Polhovsky Polhovsky hält dagegen
Chef-Trainer Valerij Polhovsky hat da eine andere Meinung: "Der Trainingslehrgang wurde bei uns von Anfang an so geplant. Der Lehrgang wurde gebilligt, im August wurde dann aus unerfindlichen Gründen die Erlaubnis weder aufgehoben." Lange Zeit hätte er versucht, mit den Offiziellen der RBU eine Lösung zu finden, doch man wäre zu keiner gekommen.
Von einem Visa-Problem hatte Polhovsky vor der Abreise nach Muonio nichts geahnt: "Die Visa zu besorgen war bisher immer die Aufgabe der RBU. Schlimm ist ja nicht die Umplanung des Trainingslagers, sondern dass sich bei den Athleten eine zweiwöchige Trainingsunterbrechung ergeben hat. So kurz vor der Saison ist das einfach unrecht! Du arbeitest die ganze Zeit, hast Deine Form erreicht und dann kommt so etwas! Wäre das noch im April geschehen, hätten wir sicher anders darüber gedacht!"

Die Vorbereitung in Ekaterinenburg läuft dennoch besser als gedacht. Zwar kann man nur auf etwa 1,7 Kilometer langen Trassen laufen, dennoch geht das Training gut voran. Das Fazit des Trainers: "Wir arbeiten hart und begnügen uns mit dem, was wir haben!" 

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