Filmpremiere

?Mit den Waffen einer Frau? feierte Premiere

FilmpremiereDie gestrige Uraufführung des Biathlon-Dokumentarfilms „Mit den Waffen einer Frau“ wurde mit Spannung von den Gästen im Münchener ARRI-Kino erwartet. Vor allem die Nerven der anwesenden Hauptdarstellerinnen Kati Wilhelm, Martina Glagow, Magdalena Neuner und Kathrin Hitzer waren angesichts dieser Premiere ähnlich gespannt wie vor einem Weltcup-Start.

Filmpremiere - die HauptdarstellerinnenDie "unvernünftigen" Macher des Films
Die Regisseure des Films – Ralf Heincke und Florian Leidenberger begrüßten alle Anwesenden und stellten klar, dass man keineswegs einen Abklatsch von „Höllentour“ oder „Deutschland – Ein Sommermärchen“ erwarten sollte. Die Filmemacher sah den Vergleich als nicht treffend an, schließlich deckte der Biathlon-Film einen großen Teil der Saison ab, die anderen Dokumentationen jedoch nur ein bestimmtes Event. Mit einem Augenzwinkern und vereinzelten Dialogen der Fussball-Nationalmannschaft im Hinterkopf fügte Leidenberger hinzu: „Was es zudem interessant macht: Es gab intelligentere Gesprächspartner als bei anderen Sportarten.“

Die Idee zu einem Film über die Wintersportart Nummer 1 trugen die beiden schon länger mit sich umher, doch erst im Mai 2005 konnte man sich mit Kati Wilhelm zusammensetzen und konkret an dem Projekt arbeiten. Ende Juli 2005 lief schließlich die Kamera und danach folgten „viele Momente, in denen vernünftige Menschen alles hingeschmissen hätten. Aber zum Glück sind wir nicht vernünftig!“ Tatsächlich – ein Glück, denn sonst hätte dieser sehr interessante und unterhaltsame Film nie seinen Weg auf die Leinwand gefunden.

Der Film – zwischen Trainingsalltag und Wettkampfstress
Gleich die ersten Bilder fesseln den Zuschauer: Atemberaubende Aufnahmen aus Kati Wilhelms USA-Trainingslager, begleitet von Karriere-Gedanken der Olympiasiegerin und unterlegt mit beeindruckender Musik. Dieser Ausflug über den Teich bildete jedoch nur den Auftakt zu einer Reihe von Eindrücken aus den anderen Vorbereitungszielen wie Obertilliach, Oberhof oder Munio. Dabei wird dem Zuschauer nicht nur ein Blick hinter die Kulissen geboten, immer wieder kommen die Athletinnen auch selbst zu Wort – mit Themen, die so noch nie in der Öffentlichkeit angesprochen wurden. Über einen nicht-vorhandenen Zickenkrieg wird ebenso geredet wie über Beziehungen, Trainingsfrust oder sonstige Herzensangelegenheiten.
 
Wer bisher nicht wusste, was der „Schwedentest“ ist, der wird es nach den verzerrten Gesichtern von Neuner und Hitzer nie wieder vergessen. Beide wurden hautnah gezeigt, wie sie das Aufnahmeritual für „Neulinge“ der Weltucpmannschaft mehr oder weniger gut bestanden, denn einen Surströmming muss man erst einmal verzehren können. Diesem Highlight des Filmes folgten spannungsgeladene Bilder der Wettkämpfe aus Östersund, Oberhof, Ruhpolding und natürlich von den Weltmeisterschaften in Antholz. Vergessen waren die Bilder des Schwedentests, denn was folgte waren Emotionen einer anderen Art: Misserfolg und Erfolg der Weltcups wurden ebenso beleuchtet wie die Flut von Anfragen und Terminen, die Neuners erste Erfolge mit sich brachten. Die letzte Etappe des Films bildete schließlich der für die deutschen Damen so erfolgreiche Saisonhöhepunkt in Antholz – ein gelungener Abschluss für einen gelungenen Film, der vom Premierenpublikum mit lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen gewürdigt wurde.

Derzeit wird überlegt, wann und in welcher Breite der Film in die Deutschen Kinos kommt. Ebenso geplant ist eine  TV-Ausstrahlung für den Herbst 2007 sowie möglicherweise eine DVD. Wir werden Euch natürlich auf dem Laufenden halten, sollte es diesbezüglich etwas Neues geben.

Stimmen der Athleten und Trainer

Filmpremiere - Martina Glagow Martina Glagow
Ich habe den Film heute auch zum ersten Mal gesehen, aber er hat mir auf jeden Fall gefallen! Allerdings habe ich mich wieder in all die Schmerzen rein versetzen können, wenn man sich da so auf der letzten Runde sieht und sich zurückerinnert, wie es einem da ergangen ist. 

Magdalena Neuner
Wenn ich den Film so sehe…oarrhh – ich kenne noch ganz genau den Filmpremiere - Magdalena NeunerGeruch von dem Fisch. Seitdem komm ich an rohen Fisch nicht mehr ran! Wir wussten ja noch nichts davon. Jetzt könnte es vielleicht Probleme mit dem Nachwuchs geben, wenn die das sehen!

Die Erfolge habe ich verarbeitet und auch genossen. Aber das ist jetzt alles lange her. Man sollte sich auch nicht an Erfolge des letzten Jahres hängen, sondern wieder ordentlich losarbeiten.

Filmpremiere - Wilhelm und HitzerKathrin Hitzer
Es ist faszinierend, dass eine Kamera und zwei Männer solch einen Film zustande bekommen. Bombastisch! Bei den Bildern packt einen gleich wieder der Ehrgeiz. Den schau ich mir jetzt vor jedem Wettkampf an (lacht).

Kati Wilhelm
Ich habe die Filmemacher zwar am nächsten an mich rangelassen, aber ich weiß ja dennoch genau, was ich preisgeben will und wo ich eine Grenze ziehen will! Wir sind doch alle erwachsene Frauen, da glaubt keiner, dass wir nur an Sport denken…

Filmpremiere Harald Böse
Es ist wirklich schön, dass das Training so dargestellt wurde, wie es abgelaufen ist. Für mich war es ja auch etwas Besonderes, da schon feststand, dass ich nach der Saison aufhören würde. Und dann noch mit diesem Staffelsieg abtreten zu können, das war das Größte. Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, aber bei unserem Nachwuchs habe ich auch keine Bange für die nächsten Jahre.

Uwe Müssiggang
Ich war etwas skeptisch, als ich hier her gefahren bin. Aber die Mädels wurden genau so dargestellt, wie sie sind. Da wurde nichts verzerrt oder gespielt. Der Film ist authentisch und das gefällt mir sehr gut. Man hat sich wirklich darin wieder gefunden!

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