Holmenkollen

Oslo hofft auf Olympia 2018

Holmenkollen1952 fanden sie statt, diese für die Norweger so legendären Olympischen Winterspiele am Holmenkollen. Ein Publikumsmagnet war die Veranstaltung in jenem Februar vor 55 Jahren allemal, nun träumt man in Oslo erneut davon, den Holmenkollen zur internationalen olympischen Bühne umzuwandeln.

Starke Konkurrenz aus Nord-Norwegen
Sowohl Trondheim als auch Tromsø dürften jedem Wintersportfan ein Begriff sein und eben diese zwei Städte haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Olympia-Traum der Hauptstadt zu zerstören. Derzeitiger Favorit um die nationale Ausscheidung scheint Tromsø zu sein. Schon für 2014 wollte man kandidieren, doch der norwegischen Regierung erschien es noch zu früh. Nun jedoch ist der Weg frei für diesen außergewöhnlichen Austragungsort – denn gewinnt Tromsø, würden die olympischen Spiele erstmals nördlich des Polarkreises stattfinden.

SchanzeDas Holmenkollen-Bild ändert sich
Die anderen beiden Städte mögen gute Aussichten haben, doch eins ist klar: kaum ein Begriff ist so eng mit Wintersport verknüpft, wie der Name „Holmenkollen“. Wieso also nicht den Traum einer erneuten Olympia-Ausrichtung wahr werden lassen? Dennoch, der Weg dahin ist steinig, vor allem wird sich das Bild des Holmenkollens wandeln. Bereits im Zuge der Vorbereitungen für die Nordische Ski-WM 2011 in Oslo wird die älteste Schanze der Welt, eines der Wahrzeichen Oslos, abgerissen. „Die Sprengung wird ein Schauspiel der Extraklasse werden. Kaum eine Attraktion wird so oft von Touristen besucht, wie der Holmenkollen. Und auch für uns Osloer hat die Schanze einen historischen Wert. Unvorstellbar, dass sie nicht mehr da sein soll.“, so Halvor Lea, der Pressesprecher des norwegischen Biathlonteams. Sollte Oslo die Ausscheidung gewinnen, würde es für seine Athleten noch gravierendere Änderungen geben, als für die Skispringer und Nordisch Kombinierten: erstmals würden die Biathlon-Wettbewerbe nicht an ihrem ursprünglichen Platz ausgetragen werden. „Die IBU-Regeln verlangen strikte Trainingszeiten, an die sich der Veranstalter halten muss. Würden Biathlon und Langlauf im gleichen Stadion ausgetragen werden, so könnte man dieses Soll nicht erfüllen. Daher müsste man die Biathlonwettkämpfe an den Nord-Ost-Rand der Stadt verlegen, denn das Areal am Holmenkollen ist zu klein für zwei separate Stadien.“ Für gut befinden kann Lea diese Lösung jedoch nicht, denn nach den Olympischen Spielen würde man diese zweite Biathlon-Arena schließlich nicht mehr brauchen.

Trotz Biathlon-Konflikt gute Aussichten für Oslo
Biathlon ohne Holmenkollen? Das ist für Norweger mittlerweile unvorstellbar, zu sehr hat der Sport gerade gegenüber dem Langlauf an Publikuminteresse gewonnen. Dennoch, erst diese Woche konnte sich der Ausschuss des Norwegischen Olympischen Komitees vor Ort von der Bewerbung überzeugen – man war begeistert. In den nächsten Tagen stehen noch die Besuche von Tromsø und Trondheim an, bis schließlich im Frühling eine Entscheidung über die norwegische Kandidatenstadt erwartet wird. Und kommt den Hauptstädtern nicht IOC-Präsident Jacques Rogge mit seiner Forderung zuvor, dass ehemalige Austragungsorte Olympischer Spiele nicht mehr kandidieren dürfen, dann stehen die Chancen nicht schlecht auf ein Wiedersehen in Oslo 2018.

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