Nach Anfangsschwierigkeiten konnten nun heute mit den Einzelwettkämpfen die Biathlon-Europameisterschaften im bulgarischen Bansko beginnen.
Ein fehlerfreies Schießen ebnete dem Norweger Egil Gjelland den Weg zu seinem ersten Europameisterschaftstitel. Auf der letzten Runde schwächelte der Routinier etwas, sein Vorsprung schmolz mit jedem Meter. Dennoch rettete er Gold mit 4,8 Sekunden vor seinem Landsmann Hans Martin Gjedrem (1 Fehler). Dritter wurde trotz zweier Strafminuten beim letzten Schießen der Ukrainer Alexei Korobeynikov, vor dem starken Polen Tomas Sikora (3 Fehler), der im Ziel nur 6,1 Sekunden hinter dem Podest lag. Sechster wurde mit ebenfalls drei Fehlern der Norweger Alexander Os.
Mitfavorit Sergej Novikov (BLR) beendete das Rennen trotz eines großen Vorsprungs, nachdem er die Streckenführung nicht beachtet hatte und eine falsche Runde gelaufen war.
Bester Deutscher heute war Daniel Graf (2 Strafminuten) auf Rang 14. Graf hätte auch mit einer fehlerfreien Schießleistung nicht in die Medaillenränge laufen können, ein Rückstand von 3:04,6 Minuten auf die Spitze zeugt von einer nur mäßigen Laufform. Das gleiche Problem hatte Carsten Pump. Er verfehlte drei Scheiben und lag dennoch im Ziel über fünf Minuten hinter der Spitze auf Rang 34 – die Top-Laufzeit des Tages war das ebenfalls nicht.
Bei Jörn Wollschläger hingegen stimmte die Laufform, sechs Extra-Minuten waren jedoch eindeutig zu viel, um vorn mitzumischen – er landete auf Platz 31.
Auch Christoph Knie auf Rang 41 verspielte sich mit sieben Strafrunden jegliche Chancen am Schießstand – alles in allem kein guter Einstand für das deutsche Team. Dennoch, morgen geht es für die Herren weiter mit dem Sprint, dann wird man Wiedergutmachung betreiben wollen.
Bulgare gewinnt Junioren-Rennen
In Abwesenheit der deutschen Junioren – die zuletzt bei der Juniorenweltmeisterschaften in Martell höchste Maßstäbe setzten – konnte sich im Einzelwettkampf der Junioren der Bulgare Krasimir Anev durchsetzen. Zwei Strafminuten hinderten den bereits im Weltcup angetreten Junior nicht daran, sich das EM-Gold zu schnappen. Zweiter wurde der russische Einzel-Juniorenweltmeister von 2005, Victor Vasilyev. Henrik L'Abeé-Lund (NOR) erkämpfte sich Bronze.