Ricco Gross befindet sich derzeit vor den wichtigsten Etappen seine "Abschiedstournee". Sein Heim-Rennen in Ruhpolding steht noch bevor, nicht zu vergessen seine letzten Weltmeisterschaften. Dennoch lief es bisher nicht so wie gewünscht. Selbst den Staffeleinsatz in Oberhof verpasste er. Wir haben ihn zu seinen Gedanken befragt.
Ricco, wie sah Deine Vorbereitung auf diesen ersten Weltcup des neuen Jahres aus?
Ich war wie jedes Jahr wieder in Obertilliach und habe dort noch vor Weihnachten einen Ausdauerblock eingeschoben. Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich dann zusätzlich noch mal an der Spritzigkeit gearbeitet.
In Oberhof wurdest Du nicht in der Staffel eingesetzt. Macht man sich da Sorgen wegen der WM-Staffel?
Ehrlich gesagt sehe ich die Felle noch nicht davonschwimmen. In Ruhpolding gibt es auch noch eine Staffelentscheidung und der Bundestrainer geht meist nach der aktuellen Form, wenn es um die Aufstellungen bei der Weltmeisterschaft geht.
Was war die Begründung für Deinen Nicht-Einsatz?
Ich habe mit dem Trainer noch am Tag zuvor geredet und er meinte, ich solle mich erstmal vorrangig auf die Einzelergebnisse konzentrieren. Derzeit ist es wichtig, dass ich individuell eine gute Leistung bringe und dann klappt es auch mit dem Staffeleinsatz.
Schwingt ein bisschen Wehmut mit, wenn man das letzte Mal als Aktiver in Oberhof antritt?
Ich bin ja zum Glück nicht das letzte Mal in Oberhof. Auch wenn es das letzte Mal als Aktiver ist. Dennoch ist keine Zeit, sentimental zu werden, denn gerade jetzt steht wirklich die sportliche Leistung im Vordergrund.
Bist Du mit dem Wechsel Deiner Skifirma zufrieden?
Ja, ich denke noch immer, dass es eine gute Entscheidung war, zu Atomic zu wechseln. Natürlich merkt man erst im Wettkampf die Feinheiten, die es noch zu ändern gibt, aber ich bin glücklich mit meinen Skiern.
Gibt es schon weitere Überlegungen, was Du nach dem Karriere-Ende machen wirst?
Natürlich gab und gibt es einige Überlegungen, aber das würde den Rahmen sprengen. Das Wort „Trainerakademie“ fällt immer wieder als Schlagwort und natürlich bestehen da einige Überlegungen, aber derzeit ist noch nichts spruchreif. Und derzeit kann ich mir auch keine Gedanken darüber machen, sondern muss mich erst ein mal auf die Wettkämpfe konzentrieren.