Tichonov auf zweifelhafte Art und Weise wiedergewählt

Der vierfache olympische Champion Alexander Tichonov wurde heute auf der Konferenz des Russischen Biathlonverbandes wiedergewählt. Die Wahlen, die laut russischer Presse eher an eine Zirkusvorstellung erinnerten, endeten in einer offenen Abstimmung zwischen den beiden Favoriten: Tichonov und Vladimir Malin. Aleksashin, Vasiliev, Ramensky und Shadrin hatten ihre Kandidaturen noch vor Wahlbeginn zurückgezogen.

Neben Shadrin unterstützten auch der ehemalige Biathlet Victor Maigourov und der Russische Frauentrainer Valerij Polhovsky die Kandidatur Malins. Dennoch konnte sich der Herausforderer nicht gegen Tichonov durchsetzen – die Wahl endete 50:23 zugunsten des alten und neuen Präsidenten.

Dennoch scheint es schon im Vorfeld der Wahl zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Erst zwei Tage vor der Konferenz ging der Kapitän der russischen Biathlon-Nationalmannschaft, Sergej Rozhkov, mit einigen Details an die Öffentlichkeit: Wie Tichonov nicht nur ihm, sondern auch Journalisten grundlos die Teilnahme an der Konferenz am 25. Dezember verweigerte. Rozhkov sollte als Athletensprecher auf der Konferenz vertreten sein, um die Interessen der Sportler zu verdeutlichen. Dies sei ihm jedoch mit scheinheiligen Gründen von Tichonov persönlich abgelehnt worden.

Nun äußerte sich auch Maigourov, dass es bei der Abstimmung zu unrechtmäßigen Meldungen gekommen wäre. Weitere Stimmen wurden laut, dass jegliche Personen, die in Opposition zu Tichonov standen, von der Veranstaltung ausgeschlossen wurden, Zimmerreservierungen der unabhängigen Beobachter wurden auf Geheiß Tichonovs annulliert.

Ob es nun aufgrund der Wiederwahl im Russischen Sponsorenstreit Fortschritte geben wird, werden die nächsten Wochen zeigen, für die Sportler wäre es sicher einfacher, wenn möglichst bald eine Einigung erzielt werden könnte.  

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