In Norwegen hat man geträumt, geträumt von einem Sieg im Langlauf durch einen Biathleten. Dieser Traum hat sogar die Gemüter erhitzt. So hatte Skilanglauflegende Björn Daehlie sich öffentlich davon überzeugt gezeigt, dass Ole Einar Bjoerndalen diesen Doppelsieg nicht schaffen könnte. Das führte wiederum zu Erklärungsbedürfnissen der Trainer, hin und her ging es dann.
Doch hatte man bei all der Aufregung um Bjoerndalen den anderen Biathleten ganz vergessen. Und dieser hat nun gut lachen: Lars Berger, dem das Glück und das Wetter gepaart mit einer klasse Laufleistung heute zu Gold bei der Nordischen Ski-WM in Sapporo verhalf. Berger war im Gegensatz zu den Favoriten mit einer niedrigen Startnummer gestartet, die Medaillenwärter hingegen hatten alle Nummern jenseits der 100.
Noch als Berger auf der Strecke war, setzte starker Schneefall ein, der die Runde erheblich langsamer machte. Den Norweger konnte das Wetter aufgrund eines riesigen Vorsprungs jedoch nichts mehr ausmachen, die Deutschen und auch Bjoerndalen mussten hingegen immer mehr kämpfen, zu weit waren sie aufgrund der Bedingungen hinter Berger zurück. Wie stark die Bedingungen diesen Wettkampf beeinflussten zeigten eindrucksvoll nicht nur die Zeiten, aber auch Bilder die einen Favoriten wie Vincent Vittoz (FRA) zeigen, der entnervt die Skier und Stöcke wegwarf und das „Geackere“ auf der Strecke aufgab.
Der Einzige, dessen harte Arbeit auf der Strecke sich tatsächlich noch in eine Medaille umwandeln ließ, war Tobias Angerer. Mit der letzten Startnummer konnte er den gegen Ende nachlassenden Schneefall nutzen und sich noch auf Bronze vorkämpfen, nach dem Zweitplatzierten Weißrussen Leanid Karneyenka, dessen Name noch nicht einmal Bundestrainer Jochen Behle bekannt war.