Nikolay Krouglov

Sponsoringstreit geht in nächste Runde

Nikolay Krouglov Nikolay Krouglov strahlte am Donnerstag nach dem Staffelrennen der Herren: „Dies war eine ganz besondere Staffel für uns!“ Erst kurz vorher hatte der langjährige Hauptsponsor der Russen mit den einzelnen Athleten einen Sponsoring-Vertrag unterschrieben. Daher auch die Verwunderung, dass die Russen nicht mit den sonst abgeklebten Logos erschienen, sondern ein „Mechel“-Sticker auf den Mützen prangte. Krouglov sagte noch nach dem Staffelrennen, dass es bisher keine Meldung des Russischen Verbandes gegeben hätte, doch er war sich sicher, dass die Reaktion auf diese kleine Revolte „bald folgen wird“. Und tatsächlich – zum Sprint der Herren folgte die Reaktion: Startverbot für alle Russen, die das Mechel-Logo sichtbar tragen würden. Also musste auf Anweisung des Trainers der Sticker wieder drauf. Offizieller Grund dafür war eine Regel der IBU, die besagte, dass nur der offizielle Team-Sponsor auf besagte Werbefläche ein Anrecht hätte – und das ist der deutsche Heizgeräte-Hersteller Viessmann.

Dennoch gab es auch von Seiten der IBU Kritik an dieser Vorgehensweise. Auf der Pressekonferenz waren sich vor allem die beiden IBU-Vizepräsidenten Gottlieb Taschler (ITA) und Alfons Hörmann (DSV-Präsident) einig, dass solche Probleme nicht in den Bereich des Weltverbandes fallen. „Die IBU hat wichtigere Aufgaben, als sich um solche Probleme zu kümmern. Wir müssen hier zuschauen, dass wir den Wettkampf ordentlich über die Bühne bekommen, dass im Stadion alles mit der Werbung stimmt und da kann man sich nicht noch auf einzelne Nationen konzentrieren.“, so die Aussage Hörmanns. Zudem sehe er trotz seiner Funktion als IBU-Vizepräsident die Sache eher aus Sicht des Deutschen Skiverbands: „Ich würde es nicht gutheißen, wenn mir jemand vom Weltverband in die Beziehung zu meinen Athleten reinreden würde!“. Daher auch seine klare Ansage an Tichonov, dass dieser sich selbst mit seinen Athleten auseinandersetzen und dies nicht zur Aufgabe der IBU machen solle.

All diesen Problemen trotzend, zeigten sich die russischen Athleten an beiden Wettkampftagen sehr stark: Sprintsieg und ein Dreifacherfolg in der Verfolgung. „Wir haben ein gutes Team, einen guten Coach und dennoch einen Haufen Probleme. Aber gerade die motivieren einen!“, so Verfolgungsdritter Maxim Tchoudov.

 

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