Dopingproben negativ

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) veröffentlichte gestern Abend die Ergebnisse der zehn Doping-Proben, die im Rahmen der Polizei-Razzia bei den Österreichern beschlagnahmt wurden. Alle Testergebnisse waren negativ. Der Doping-Verdacht bleibt vorerst trotzdem aufrecht. Die negativen Tests wären nur "ein Element einer größeren Affäre", meinte IOC-Sprecherin Giselle Davies. Eine Disziplinar-Kommission werde nach Vorliegen sämtlicher Resultate – vor allem der Bericht der italienischen Staatsanwaltschaft steht noch aus – über eine weitere Vorgangsweise beraten.

Fakt ist: Die sechs Biathleten und vier Langläufer gelten als nicht gedopt. Auch die genaue Suche nach einem Hinweis auf EPO-Doping war ergebnislos. Übrig bleiben die sichergestellten verdächtigen medizinischen Geräte. Allein der Besitz von Dingen, die eine Blut-Transfusion ermöglichen würden, gilt als Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen des IOC.

Streitigkeiten im Österreichischen Lager dringen in den Vordergrund

Auch wenn die negativen Doping-Proben für das österreichische Olympia-Team positiv waren, bekam der Haussegen im Haus Österreich eine Schieflage. Der Machtkampf zwischen ÖSV und ÖOC (Österreichisches Olympisches Komitee), der bisher hinter den Kulissen stattfand, drang an die Öffentlichkeit.

Auslösendes Moment für die Eskalation waren Wortmeldungen von ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth, der Skiverbands-Chef Peter Schröcksnadel eines ungeschickten Krisenmanagements beschuldigte.

Obwohl Schröcksnadel nebenbei auch Vizepräsident des ÖOC hinderte ihn das nicht, seinem Ärger freien Lauf zu lassen. "Irgendwann werde ich meine schützende Hand nicht mehr über das ÖOC halten."

Nach Bekanntwerden der Razzia soll ÖOC-Präsident Wallner vom ÖSV verlangt haben, Markus Gandler, den Direktor für Biathlon und Langlauf, nach Hause zu schicken. Schröcksnadel weigerte sich, den ehemaligen Langläufer den "Stecken" zu geben

Nach oben scrollen