Perner und Rottmann verschwunden

Die beiden Österreicher Wolfgang Perner und Wolfgang Rottmann sind nach der gestrigen Razzia der italienischen Polizei im Quartier der österreichischen Biathleten und Langläufer spurlos verschwunden. Es wird vermutet, dass sie sich Richtung Heimat abgesetzt haben.

Beide Sportler sind am Abend vom Nationalen Olympischen Komitee (NOK) Österreichs aus dem Olympia-Aufgebot ihres Landes ausgeschlossen worden.

Ebenso auf die Flucht begab sich der umstrittene Biathlon Trainer Walther Mayer, der nach seiner Entlassung als Privatperson in Turin zu Besuch war und von dem man weiß, dass er öfters bei den österreischichen Athleten zu Gast war.
Mayer versuchte, sich auf seiner Rückreise in Paternion (Oberkärnten) einer Polizeikontrolle zu entziehen. Auf der Flucht raste er in ein zur Absperrung quer gestelltes Polizeiauto. Er blieb unverletzt und wurde in Polizeigewahrsam genommen.
Er wurde am Sonntag mit sofortiger Wirkung aus dem Verband ausgeschlossen. Das bestätigte Raimund Fabi, Sprecher des Österreichischen Ski-Verbandes (ÖSV). Er war schon zuvor im Zusammenhang mit der «Blutbeutel-Affäre» bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City am 10. Mai 2003 vom FIS-Vorstand lebenslang gesperrt worden. Zehn Monate später erwirkte er eine Einstweilige Verfügung und wurde vom österreichischen Skiverband wieder eingestellt.

Perners und Rottmanns Flucht wurde im Umfeld der Mannschaft als "Panikreaktion" aus Angst vor dem Gefängnis kommentiert, das ihnen durch Italiens strenge Antidopinggesetze drohen könnte. Beide waren die größten Hoffnungen für die Biathlon-Staffel am Dienstag.

In den Zimmern von Perner und Rottmann waren diverse (nicht näher genannte) Produkte beschlagnahmt worden. Ein Polizeisprecher bestätigte allerdings, dass belastendes Material gefunden worden sei, "darunter benutzte und unbenutzte Spritzen".

Quelle: Spiegel.de

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