Bjoerndalen triumphiert auf Heimstrecke

Ole Einar Bjoerndalen Man möchte gar nicht daran denken, wenn morgen der "flying Frenchman" Raphael Poiree seinen Abschied gibt. Genau so wenig denkt man gern an Sapporo zurück, denn man hätte Poirees größten Konkurrenten über Jahre hinweg – Ole Einar Bjoerndalen – einen Sieg beim Langlaufrennen mehr als gegönnt. Beide konnten daher mehr als zufrieden sein mit ihrem heutigen Rennen: Poiree erreichte nach vier Siegen in Folge einen guten zweiten Platz, Bjoerndalen meldete sich mit einem Sieg auf seinen Heimstrecken wieder ganz vorn zurück.
Nach dem ersten Schießen ging Poiree gemeinsam mit dem Russen Dmitri Iarochenko auf die Strecke, beide waren fehlerfrei geblieben und konnten zu den Verfolgern einen Vorsprung von über 20 Sekunden aufbauen. Interessant auch die Konstellation der Verfolger: Greis verschoss einmal und ging somit zusammen mit Ole Einar Bjoerndalen auf die zweite Runde. Während Christoph Stephan sich nach einem Fehler in der Strafrunde wiederfand, blieben die Altenberger Trainingsgefährten Carsten Pump und Michael Rösch fehlerfrei und arbeiteten sich weiter an die Spitze heran.

Sonst sehr schießsicher, zeigte Poiree beim zweiten Anschlag Nerven und musste zweimal in die Runde, während die Konkurrenz fehlerfrei blieb und sich das Duo Bjoerndalen-Greis näher an den Führenden Iarochenko ranarbeiten konnte.
Die deutsche Mannschaft blieb beim dieser Schießprüfung geschlossen fehlerfrei und konnte weiterhin Plätze gut machen.

Schon bei der zweiten Zwischenzeit hing Bjoerndalen an den Skispitzen des Russens, gemeinsam kamen sie zur dritten Schießprüfung, doch die Karten wurden wiederum neu gemischt. Der Norweger blieb ohne Fehler und zog von Dannen. Iarochenko und Greis machten es spannend, indem sie beide eine Scheibe stehen ließen, während Raphael Poiree eine Schnellfeuereinlage präsentierte, sich wieder nach vorn arbeitete und sich die drei so gemeinsam auf die Verfolgung von Bjoerndalen machten.

Ein Fehler hätte er sich leisten können, groß genug war sein Vorsprung. Doch beim letzten Schießen ließ Ole Einar Bjoerndalen nichts anbrennen, lächelnd und mit Siegerfaust verließ er den Schießstand noch bevor die Verfolger eintrafen.
Poiree präsentierte erneut eine irrsinnig schnelle Schießeinlage, musste dennoch wie auch Greis wieder in die Runde. Iarochenko musste der Strecke Tribut zollen und kreiselte gleich drei Runden extra.

Platz eins war vergeben, die Spannung lag nun im Rennen um Platz zwei. Bei der ersten Zwischenzeit betrug der Abstand sechs Sekunden und schon bald war klar, dass Poiree sich den zweiten Platz nicht mehr nehmen lassen würde.

Bjoerndalen genoss indes seinen Heimsieg sichtlich, selten hat man ihn so lachen sehen, wie bei der Zieleinfahrt, auch wenn er mit den zwei norwegischen Fahnen, die er überreicht bekam, einiges an Extragewicht zu schleppen hatte. Ebenfalls zufrieden mit ihrem Rennen können die deutschen Herren sein. Sven Fischer und Michael Rösch arbeiteten sich auf die Plätze neun und zehn vor, Christoph Stephan und Carsten Pump fanden sich mit den Rängen 12 und 14 wieder unter den Top-15 vor. Erfreulich auch die Leistung von Andreas Birnbacher, der sich dank einer weißen Weste am Schießstand von 32 auf 19 vorarbeitete.

Die weiteren deutsche Platzierungen:
40 Jörn Wollschläger
45 Daniel Graf

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