Ehre wem Ehre gebuehrt: Nina Stoecker

Sommerbiathlon-WM: Stöcker holt zweites Bronze für Deutschland

Ehre wem Ehre gebuehrt: Nina Stoecker „Eine zweite Medaille heute wäre noch schön gewesen, aber vielleicht gibt es ja noch Hoffnung bei den Juniorinnen!", philosophierte Bundestrainer Peter Knauth heute vor dem abschließenden Cross-Rennen der Juniorinnen. Juliane Döll hatte gerade erst das Podest mit Rang vier knapp verpasst, die Hoffnung der Cross-Biathleten lag nun auf Nina Stöcker. Die Juniorin, die als Vierte verheißungsvoll ins Rennen ging, lag nach dem dritten Schießen mit sechs Fehlern bereits auf Rang sechs, die Erwartungen, noch aufs Podest zu laufen, waren entkräftet. Doch dann verschossen beim letzten und entscheidenden Schießen viele der vorderen Favoriten und Stöcker konnte sich mit nur einer Runde auf Rang vier setzen. Noch bevor sie aus dem Stadion heraus war, hatte sie schon die Polin Monika Hojnisz auf den undankbaren vierten Rang verdrängt.

Kaum ein Betreuer oder Athlet des Deutschen Schützenbundes stand nun noch still. Alles rannte mit Stöcker mit, feuerte sie an. Obwohl es für einen zweiten Platz am Ende nicht mehr reichte, schaffte sie doch das Unglaubliche und sicherte den Cross-Biathleten Bronze im letzten Wettkampf.

„Ich hatte überhaupt nicht gemerkt, dass ich so weit vorn lag. Ich dachte, so auf Rang sechs oder sieben. Und erst als das Team mich auf der Strecke so anfeuerte, wurde mir bewusst, dass ich auf dem Podest war. Ich kann das noch gar nicht richtig verarbeiten und glauben. Dafür brauche ich sicher noch etwas Zeit", so die 17-jährige.

Den Sieg sicherte sich unerwartet die Russin Tatiana Belkina, die von Platz sechs vorgestürmt war. Zweite wurde die Weißrussin Vera Kalbianok, die insgesamt 16 Plätze gut machte.

Natalia Sokolova Weniger unerwartet hingegen fiel das Rennen der Frauen zuvor aus: Die Russin Natalia Sokolova zeigte sich gewohnt stark und stürmte trotz ihrer vier Fehler auf Rang eins. Noch gestern hatte sie den Sieg verspielt, als ihr erst auf der Strecke auffiel, dass sie sich verlaufen und die Strafrunde verpasst hatte. So musste die Russin wieder zurück  durch die Strafrunde und verlor so wertvolle Sekunden, die sie am Ende mit 47 Sekunden auf Rang sieben verbannten. Ohne dieses Malheur hätte es schon gestern zu Edelmetall reichen können.

Silber ging erneut an Olga Nazarova aus Weißrussland, Dritte wurde die Kasachin Elena Khrustaleva. Juliane Döll verschoss insgesamt sechsmal und kam auf Rang vier ein. „Ich weiß nicht, was beim ersten Stehendschießen los war. Das kann man quasi knicken, die Fehler habe ich wirklich unkonzentriert rausgeschossen. Aber auch wenn ich nur neben dem Podest stehe: Es hat Spaß gemacht und ich werde sicher auch in Zukunft die Möglichkeit nutzen, beim Sommerbiathlon zu starten! Nun bin ich aber froh, es hinter mir zu haben. Das war nach der DM wirklich nochmal anstrengend!"

Da pflichtete ihr auch Bundestrainer Knauth zu: „Was Jule geleistet hat, ist wirklich super. Ihr steckten schon so viele Rennen in den Beinen und dennoch trumpfte sie hier so auf. Aber auch mit den restlichen Frauen bin ich super zufrieden! Man muss ja beachten, dass im Cross bei uns in Deutschland nur Amateure starten. Bei den Frauenrennen waren aber vorn nur Profis aus dem Winter dabei. Und auch bei den Männern starten eben Athleten aus dem Ostblock, die gefördert werden und so ihren Sport professionell betreiben können!"

Dennoch: Zweimal Bronze können die Deutschen mit nach Hause nehmen. Ein gelungener Abschluss für die Cross-Läufer. Und vor allem: Die bisher erfolgreichste Weltmeisterschaft für den Deutschen Schützenbund!

Ergebnisse Sommerbiathlon-WM 2009 in Oberhof


Sommerbiathlon-WM in Oberhof (21.09. – 27.09.2009)

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