Arnd Peiffer Olympia 2018 Siegerehrung Gold

Olympia, Irgendwo im Nirgendwo! Arnd Peiffer sieht die Situation kritisch

Anfeuerungen oder Jubelschreie der Fans in den Stadien oder am Streckenrand sind bei diesen Olympischen Spielen mehr oder weniger Fehlanzeige. Die Tribünen sind kaum gefüllt und im olympischen Biathlonstadion herrscht eine ungewohnte Stille.

Definitiv werden die Biathleten und Biathletinnen nicht von 20000 Zuschauern wie in Ruhpolding oder Oberhof gefeiert.

Der Bundestrainer der Damen, Gerald Hönig geht sogar so weit: „Das ist ein Trauerspiel im Vergleich zu jedem Weltcup, die Athletinnen hätten sich etwas anderes verdient.“ (Quelle: sz.de, 12.02.2018)

Aber nicht nur das Biathlonstadion ist „verweist“.

Marcel Hirscher wird Olympiasieger in der alpinen Kombination und erreicht sein wahrscheinlich größtes sportliches Ziel und doch ist ein fader Beigeschmack inclusive.

„Wir sind hier im Nirgendwo, es sind keine Leute da und wir fahren halt irgendein Rennen. Ich werde das nie vergessen, wie ich bei der WM in Schladming im Slalom durchs Ziel bin und 50.000 Leute dann komplett abgedreht haben.“ (Quelle: kurier.at, 14.02.2018)

Arnd Peiffer geht noch einen Schritt weiter

Nicht nur die Begeisterung fehlt, auch auf die Umwelt und die Nachhaltigkeit wird wenig Hauptaugenmerk gelegt.

„Ich finde diesen Gigantismus verkehrt. Weniger wäre manchmal mehr, man sollte auf den Umweltschutz achten und weniger Natur zerstören“. –Arnd Peiffer (sid, focus.de, 13.02.2018)

Tolle Wettkampfstätten und eine Top Infrastruktur, schön und gut. Aber um den Olympiaort Pyoengchang auf dieses Niveau zu heben, wurden elf Milliarden Euro investiert. Man könnte meinen, dies wäre gut in die sportliche Zukunft des Ortes angelegt. Bei vielen Wettkampfstätten ist es aber nicht einmal sicher, ob sie nach den Olympischen Spielen weiterhin benutzt werden.

Rücken Superlative in Sachen Olympiasportstätten mehr in den Vordergrund als der sportliche Gedanke?

Arnd Peiffer sieht diese Entwicklung kritisch: „Man hat sich sehr vom eigentlichen Olympia-Kern entfernt. Der Mythos Olympia hat bei der Bevölkerung sehr viel eingebüßt.“ (sid, focus.de, 13.02.2018)

 

Klares NEIN der Bürger zu Olympia 2022 und München, Tiroler NEIN zu Olympia

Wie kommt es zu solchen Entscheidungen? Genau deshalb vielleicht, weil die Menschen in den letzten Jahrzehnten zu viele schlechte Erfahrungen gemacht haben und den ursprünglichen Sinn nicht mehr erkennen können.

Olympia sollte eigentlich immer das Land in dem die Spiele veranstaltet werden ins rechte Licht rücken. Über Bilder und Emotionen sollte der eigentliche olympische Gedanke von friedlichem Miteinander in die Welt hinausgetragen werden. Selbstverständlich gehören da auch wirtschaftliche Aspekte dazu. Wenn Großereignisse aber „verbrannte Erde“ hinterlassen, am Beispiel Brasilien und der Fußball WM bzw. Olympia ist das gut nachzuvollziehen, dann sollten die Verantwortlichen für die Zukunft handeln.

Handeln, nicht nur im Sinne der Wirtschaftlichkeit, nein auch im Sinne der nächsten Generationen dieser Welt, der Athleten und der vielen Menschen, die sich für Sport begeistern.

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