Magdalena Neuner beim Schießen

DSV-Frauen absolvieren Trainingslager in Oberhof

Magdalena Neuner beim Schießen Es ist ein ohrenbetäubender Lärm, wenn sich plötzlich ein Schuss löst. Man muss sich und seine Ohren erst daran gewöhnen, dann fällt es viel leichter, den Schützen zu folgen. Bundestrainer Uwe Müssiggang lässt sich von der Lautstärke nicht beeindrucken, schließlich muss er voll fokussiert sein. Das vorletzte Trainingslager der deutschen Biathlon-Frauen vor dem Saisonstart in Östersund steht auf dem Programm und das soll auch genutzt werden. „Wir werden hier individuell noch einmal schauen, an was wir noch arbeiten müssen und was auch vor Muonio noch beachtet werden muss", erklärt Müssiggang.

Vormittags wird es nun bis zum 20. Oktober immer wieder in die Skihalle in Oberhof gehen, nachmittags stehen meist Trainingseinheiten im Biathlon-Stadion oder in der Schießhalle an. Wie auch an diesem Tag. Der Nordcup läuft, der Nebel macht das Training im Stadion ohnehin unmöglich: Da ist es gut, wenn man auf die Schießhalle ausweichen kann. „Wir sind wirklich sehr froh, dass wir nicht in die Ramsau gefahren sind. Von den Schneebedingungen dort mal abgesehen, haben wir hier deutlich kürzere Wege um unser Training zu absolvieren und sind zudem nicht von den äußeren Bedingungen abhängig. Wenn wir wöllten, könnten wir die nächsten Tage kontinuierlich von der Ski- in die Schießhalle wechseln!"

Wilhelm und Henkel Neben dem normalen Biathlon-Training steht derzeit vor allem die Eingewöhnung auf Ski auf dem Plan. Der Wechsel von den Rollern auf die Latten soll möglichst reibungslos verlaufen und so eignet sich die Oberhofer DKB-Skisporthalle bestens, um diesen Wechsel zu vollziehen. Zum abschließenden Lehrgang in Muonio in Finnland bleibt da schon fast keine Zeit mehr.

Freuen wird sich auch Miriam Gössner, dass sie endlich auf Schnee stehen darf. Aufgrund ihrer Schulterprobleme fährt sie derzeit noch immer ohne Stöcke, sobald sie rollert. Auf Schnee allerdings kann sie dank des weicheren Untergrunds die Stöcke schon wieder einsetzen. „Die letzten Tage auf Roller wollten wir das einfach nicht riskieren, obwohl ihre Schulter schon deutlich besser geworden ist!", erklärt Müssiggang. Dann muss er jedoch lachen: „Wobei, Miri ist glaube ohne Stöcke fast schneller als mit. Manchmal kommt es mir selbst im Wettkampf vor, als ob sie sie gar nicht gebrauchen würde. Sie rast einfach in dem immer gleichen Tempo über die Strecke – und das ist meist nur Beinarbeit!"

Beim Rest des Teams gäbe es derzeit keine Probleme zu beklagen, so der Bundestrainer. Man merkt auch deutlich: Je näher die Saison rückt, desto heißer werden die Frauen darauf, sich endlich wieder im Weltcup messen zu können. Eine, die mit Sicherheit wieder den gleichen furiosen Auftakt feiern will, wie im letzten Jahr, ist Martina Beck. Sie reiste jedoch zu dem Trainingslager zwei Tage später an. „Martina ist jetzt Frau Doktor", schmunzelt Müssiggang. „Ihr Ehemann Günther hat am Wochenende seinen Doktortitel erhalten und ganz dem österreichischen Gebrauch entsprechend werden wir nun auch die Frau eines Doktors ‚Frau Doktor‘ nennen…"

 

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