Zwei Uhr Nachts landete der Charterflug aus Norwegen in Deutschland, nach einer Busfahrt waren die Athleten schließlich vier Uhr im Hotel. Kein Wunder, dass ein paar der Biathletinnen, die in Püttlingen aufliefen, ein wenig müde wirkten. Doch sobald der Startschuss fiel, schien die Müdigkeit zumindest zum Teil verflogen zu sein. Die besten Drei, die am Ende das Podium ausmachen würden, hatten sich schon gleich nach dem ersten Schießen zusammengefunden: Tora Berger, Kaisa Mäkäräinen und Juliane Döll lieferten sich einen erbitterten Dreikampf um den Sieg. Für die zwei anderen deutschen Starterinnen, Kathrin Hitzer und Kati Wilhelm, hingegen lief das Rennen weniger gut als für Döll.
Hitzer war gleich nach dem ersten Schießen mit einer Bande in Berührung gekommen, stürzte in Folge dessen und musste schließlich das Rennen aufgeben ("Ich bin dankbar, dass alles so glimpflich abgelaufen ist und ich nur Schürfwunden habe!"), Wilhelm hingegen schien mit Platz sechs und 1:14,1 Minuten Rückstand der nächtliche Flug noch in den Beinen zu stecken: "Bei mir hat es vor allem noch am Schießen gehapert, das war auch in Sandnes schon so. Ich bin sicher noch nicht in Top-Form, aber das muss ich jetzt ja noch nicht sein. Das Rennen war allerdings gut, um sich reinzufinden und Spaß zu haben", gab das Geburtstagskind des heutigen Tages nach dem Wettkampf zu Protokoll.
Ihre Teamkollegin Juliane Döll hingegen hatte nicht nur Spaß, sondern auch Erfolg. Hinter ihren beiden Haupt-Konkurrentinnen, Berger und Mäkäräinen lagen schon zwei Wettkampftage in Sandnes und das wusste Döll zu nutzen. Auf der Strecke präsentierte sie sich extrem stark, konnte am Ende aber doch nicht im entscheidenden Augenblick noch an Mäkäräinen vorbeigehen, um sich Platz zwei zu sichern: "Kaisa hat auf der Strecke zu gemacht und das würde natürlich jeder in ihrer Situation machen. Außerdem bin ich noch kurz vor dem Ziel gestolpert", antwortete Döll auf die Frage, warum sie nicht noch an der Finnin vorbeigezogen war. Dennoch zeigte sie sich zufrieden mit ihrer Leistung, nachdem sie jubelnd die Ziellinie überquert hatte.
Frankreich entscheidet Youngstar-Teamchallenge für sich
Zwischen dem Qualifikationslauf und dem Finale der Elite gingen bei der Youngster Teamchallenge fünf internationale Nachwuchsathleten in Zweierteams auf die Strecke. Wie schon bei der Premiere im vergangenen Jahr holten sich Marie Laure Brunet und Martin Fourcade aus Frankreich den Titel. Kein Wunder: Die mehrfache Jugendweltmeisterin Brunet war bei der diesjährigen WM in Pyeongchang schon Mitglied des französischen Teams, mit der sie die Gold- und Bronze-Medaille gewann. Fourcade startete Anfang des Jahres erstmals für sein Land in der Weltcup-Staffel und wurde mit ihr auf Anhieb Fünfter.