Christoph Stephan

Wintersportler zeigen gute Leistung bei Fußball-Turnier in Rudolstadt

Christoph Stephan Zwischen 4.500 und 5.000 Zuschauern sollen es heute beim Benefiz-Fußballturnier in Rudolstadt gewesen sein und eine solche Zuschauermenge ist natürlich verständlich, wenn man sich die Aufstellung der wintersportlichen Gäste anschaute. Sven Fischer konnte da nur feststellen: „Solch eine Mannschaft kriegt man sonst nur mit wirklich viel Geld zusammen. Aber hier, für den guten Zweck, da war es natürlich klar, dass wir Christophs Ruf folgten und hier alle gern mitmachten." Die Rede war von Christoph Stephan, dessen Idee dieses Fußballturnier war. Nicht nur die Fußballer und Fußballverantwortlichen aus Rudolstadt und Schwarza, auch Christophs Familie half tatkräftig mit, sodass das Event ein voller Erfolg wurde.

Auch sportlich gesehen wurde den Zuschauern einiges geboten. Ein bis zuletzt spannendes Spiel der Biathleten, Nordisch Kombinierten, Langläufern und Technikern gegen die Spieler der zwei Fußballvereine SV 1883 Schwarza e.V. und FC Einheit Rudolstadt wurde erst in der letzten Minute entschieden – wenn auch mit einem Augenzwinkern…

Die Profi-Fußballer hatten recht schnell die Führung übernommen und diese dann auch noch auf ein 3:0 ausgebaut. Doch die Skisportler ließen sich nicht entmutigen und konnten dank Erik Lesser noch vor der Halbzeitpause das 3:1 feiern. Obwohl als linker Außenverteidiger eingesetzt, hatte es Lesser bis vors gegnerische Tor geschafft, wo er dank perfekter Vorlage von Michael Rösch den Ball ins Tor schoss. Bereits zuvor hatte Rösch einen Elfmeter verschossen, den Stephan kurz zuvor aufgrund einer ausgeklügelt inszenierten und italienisch anmutenden Schwalbe (so die Analyse am Spielfeldrand) herausge(schau)spielt hatte.

Sven Fischer Doch die Trainer konnten mit der bis dato gezeigten Leistung der Wintersportler trotz des 3:1 Spielstands zufrieden sein. Marko Kämpfer, der in Rudolstadt geborene Co-Trainer des FC Erzgebirge Aue, hatte an diesem Tag die Cheftrainer-Position inne, das hielt jedoch Biathlon-Bundestrainer Frank Ullrich nicht von einem Kommentar in der Halbzeitpause ab: „Das Team hat viele Chancen verschenkt, ich denke, da können sie noch mehr zeigen, auch wenn ich großes Engagement gesehen habe. Ich denke, das 3:1 wird eine Motivation für die Mannschaft sein, noch mehr Richtung Tor zu spielen!"

Und er sollte Recht behalten: Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit schoss Sven Fischer aufs Tor – Pfosten! Der Unmut darüber hielt jedoch nicht lange an. Benjamin Thym legte wenig später dank Vorlage von Stephan nach und schoss das 3:2. Eine Viertelstunde vor Schluss dann wieder knapp daneben – dieses Mal ein Schuss an die Latte durch Michael Rösch. Das motivierte scheinbar nochmal zusätzlich, denn 12 Minuten vor Spielende schoss Andreas Kindt den Ausgleich. Durch eine Unachtsamkeit der Abwehr war allerdings schon eine Minute später das 4:3 gefallen. Nun muteten schon der Elfmeter in der ersten Halbzeit und die vielen Spielerwechsel wenig regelkonform an. Doch die Rudolstädter hatten anscheinend ihre eigenen Regeln, die FIFA schaute schließlich nicht zu. Und so hörte man zwei Minuten vor Schluss leise taktische Anweisungen à la „Ihr müsst mal hinten einen weglassen". Das führte nicht nur zu allerhand Belustigung, sondern auch zum Ausgleich durch – ja, wen schon? Christoph Stephan! Endstand 4:4 – da konnten beide Mannschaften mehr als zufrieden sein.

Froh waren auch die Sportler, vor allem, dass das Spiel endlich zu Ende war. „Mir tut der Hintern richtig weh, ich bin das einfach nicht gewohnt, so schnell zu rennen!", erklärte da zum Beispiel Daniel Böhm die Einstellung eines Ausdauersportlers zum Fußball. Nik Langer zeigte sich noch ehrlicher: „Ich bin froh, dass ich erst in der zweiten Halbzeit dran musste, da waren die Gegner schon platt!" Der Oberhofer Stützpunkttrainer Mark Kirchner konnte die Sportler da nur zu gut verstehen: „Wir sind solche großen Felder einfach nicht gewohnt, da muss man auch erstmal ein Gefühl dafür entwickeln. Wenn wir beim Training mal Fußball spielen, dann ist das immer was anderes. Daher hab ich die Sportler auch das ein oder andere Mal mit einem „Kopf hoch" motiviert, aber sonst war ich einfach nur Mitspieler, statt Trainer!"

Auf jeden Fall war es ein gelungenes Event, das am Ende mit einer langen Autogrammstunde auch die letzten, vielleicht nicht so Fußball begeisterten Biathlon-Fans zufriedenstellte…

Nach oben scrollen