Dass sie am Ende der Saison als Gesamtweltcupsiegerin die große Kristallkugel mit nach Hause nehmen würde, hatte wohl niemand gedacht. Doch Helena Jonsson hatte sich bereits im Vorjahr als eine der besten schwedischen Biathletinnen präsentieren können und entfloh in diesem Jahr endgültig dem Schatten einer Magdalena Forsberg oder Anna Carin Olofsson-Zidek. WM-Gold und Gesamtweltcupsieg – kein Wunder, dass sich da einiges ändert: "Diesen Frühling hatte ich wirklich extrem viel zu tun", verriet uns die 24-jährige Schwedin. "Ich habe Freunde und Familie in ganz Schweden besucht, musste viele Sponsorentermine wahrnehmen und natürlich viele Interviews geben." Für Urlaub sei da keine Zeit geblieben, allerdings für ein wenig Ruhe daheim in Östersund. So nutzte Helena die Zeit vor Trainingsbeginn auch, um sich mit ihrem Verlobten David Ekholm eine etwas größere Wohnung zu kaufen. Als schöner Nebeneffekt könnte damit endlich auch ein typisches Frauenproblem gelöst werden: Ihr Flur in der alten Wohnung würde langsam mit Schuhen überquillen und so kommt die größere Wohnfläche gerade recht.
Vorerst nutzen kann sie diese aber noch nicht, gleich am letzten Donnerstag ging es ab nach Mallorca zum Trainingslager, später im Sommer stehen drei weitere Training-Zwischenstopps in Trainer Wolfgang Pichlers Heimat Ruhpolding auf dem Programm. Nach einer leichten Erkältung zu Beginn der Saisonvorbereitung liegt der Fokus nun allerdings auch voll auf dem olympischen Winter. "Im April habe ich einfach mal nicht trainiert. Allerdings hatte ich auch keine Zeit zum richtigen Ausspannen", erklärt Jonsson. Doch was hat sich genau geändert, seit sie mit der großen Kristallkugel in Schweden angekommen ist? "Es gibt eindeutig mehr Journalisten, die mich anrufen und die Interviews machen wollen. Außerdem gratulieren mir überall Leute und die ersten Wochen nach Khanty habe ich wirklich viele Blumen erhalten!"