Nicht nur einem Weltmeister-Titel strebte Bundestrainer Werner Nauber bei den am Freitag gestarteten Weltmeisterschaften Ski nordisch der Behinderten in Vuokatti an. Nein, der Sehmataler träumte von einem kompletten Medaillensatz im Biathlon und Langlauf. Dass gerade Zugpferd und Medaillengarant Verena Bentele bei der WM aussetzten musste, half leider nicht wirklich bei der Erfüllung der Ziele.
Bentele stürzt in Flußbett
Den größten Rückschlag diese Saison dürfte das Behinderten-Team im Januar bei den Deutschen Meisterschaften in Nesselwang erlebt haben: Verena Bentele, die derzeit beste deutsche sehbehinderte Biathletin, kam von der Strecke ab und stürzte in ein ausgetrocknetes Flussbett, nachdem es scheinbar vor einer Kurve Verständnisprobleme mit ihrem Begleitläufer gegeben hatte. Erst vor wenigen Tagen konnte sie das Krankenhaus verlassen, ob sie ihre sportliche Karriere fortsetzen kann, steht noch nicht fest.
Dreimal Edelmetall in Finnland
Doch die Resultate in Finnland konnten sich auch ohne Bentele sehen lassen: Der Contergangeschädigte Josef Giesen holte einen Tag vor seinem 47. Geburtstag zum Auftakt Silber in der Biathlon-Verfolgung. Tags darauf konnte sich der erfolgreichste deutsche nordische Behinderten-Skiläufer, Frank Höfle, auf der Langstrecke im klassischen Stil Bronze sichern und auch Giesen schlug mit Bronze auf der Biathlon-Langstrecke noch einmal zu.
Seit den Paralympics 2006 hatten sich die Behinderten-Sportler nicht mehr international messen können, nachdem die WM 2007 in der Schweiz kurzfristig abgesagt wurde. Und obwohl das gesteckte Ziel aufgrund des fehlenden Weltmeister-Titels nicht ganz erreicht wurde, so lassen die Resultate doch hoffen auf die Paralympics 2010. Bleibt nur zu hoffen, dass Verena Bentele ihre sportliche Karriere fortsetzen kann, denn dann dürfte der Deutsche Behinderten-Sportbund womöglich auch wieder Gold feiern können.