Sabrina Buchholz

Simone Hauswald und Sabrina Buchholz im Interview

Sabrina Buchholz Zu Beginn dürft ihr etwas Nettes über Eure Nachbarin sagen: Was zeichnet die Andere als Mitbewohnerin aus?
(Pause, sie schauen sich an und lachen beide)
Sabrina Buchholz: Also bei Simi würde ich sagen, dass sie vor allem gut mit meinen ganzen Macken klar kommt und dass ich immer so stressig und laut bin. Mittlerweile kennt sie mich gut und weiß wie ich bin. Daher kommt sie auch gut damit klar, dass ich manchmal nicht so ruhig bin und ihr sicher auch tierisch auf den Wecker gehe. Aber sie zeigt das nicht so sehr, da genügt manchmal schon ein Blick. Und vor allem ist es lustig mit ihr auf dem Zimmer und wir kommen super miteinander klar.

Simone Hauswald: Die Sabu ist vor allem erst einmal ein richtig guter Kumpel. Wir haben uns gut zusammengefunden. Sie ist immer fröhlich und wir verstehen uns richtig gut. Und da hat sie recht, es gibt wirklich vieles, über das wir zusammen lachen können. (überlegt) Eigentlich lachen wir dauernd…Sie hat eben einfach eine lockere Art, die ich wirklich an ihr schätze.

SB: Dazu muss ich noch sagen, dass ich an Simi schätze, dass sie etwas tiefgründiger ist, als ich das manchmal bin. Ich bin vielleicht etwas oberflächlicher und da färbt das dann schon positiv auf mich ab, dass ich mir zum Beispiel mehr Gedanken über etwas mache. Oder wie mit den Büchern, die Du immer liest, die würde ich mir ja nie kaufen…Aber durch Dich lese ich die dennoch und somit gibt sie mir ein Stück von sich ab.

Liest Du solch anspruchsvolle Literatur?
SH: So anspruchsvoll vielleicht nicht, aber ich lese viel über das Leben, um mich selbst weiterzuentwickeln. Aber dass Sabu sich als oberflächlich bezeichnet, ist nicht richtig. Ich kann da genauso viel von ihr lernen, denn sie sieht und kann sich auch über die einfachen Sachen freuen. Zusammen bilden wir damit eigentlich eine recht gute Synergie.

Wie lang seid ihr eigentlich schon zusammen auf dem Zimmer?
SB: Ich bin ja immer mal dabei gewesen und dann wieder nicht. Aber immer wenn ich dabei war, war ich mit Simi auf dem Zimmer. Ich denke, dass es jetzt schon so fünf Jahre werden – und davon eben die letzten zwei Jahre durchgängig.

SH: Stimmt, ich war immer so das Springer-Zimmer: Wer auch immer neu dazu gekommen ist, kam erstmal zu mir aufs Zimmer.

Bist Du so „pflegeleicht" oder wie kamst Du zum Status des Springer-Zimmers?
SH: Naja, ich war halt früher immer übrig. Aber es stimmt schon, ich bin immer mit allen gut zurecht gekommen, da gab es nie Probleme. Wobei ich sagen muss, dass es auch ganz schön ist, wenn man eine feste Zimmer-Partnerin hat, denn man kann dann wirklich ganz man selbst sein. Und irgendwie stellt man sich auch auf den anderen ein, wenn man ein halbes Jahr zusammen reist…

Gibt es da schon Absprachen, wer was mitbringt?
SB: (lacht) Also, eigentlich bringt jeder immer alles mit. Nur das Zahnbürstenaufladegerät – das hat bisher immer Simi mitgebracht.

SH: Nur dass es jetzt kaputt ist und jetzt Sabu es mitbringen muss…

Simone HauswaldInteressante Details…da Ihr Euch schon so gut kennt: Als was würde sich Sabu eignen, wenn sie nicht Biathletin wäre?
SH: Als Innenarchitektin! Sie kann super gut Sachen ausgestalten oder einrichten. Wenn ich an ihre Wohnung denke oder an die vielen Bastelsachen…da würde sie super gut drin aufgehen.

SB: Das würde mir auch Spaß machen, da hat sie recht! Bei Dir könnte ich mir gut vorstellen, dass Du anderen Leuten positive Ratschläge geben würdest und ihnen aus Deinem Leben erzählst. Deine Ambitionen gehen ja auch in die Richtung und ich denke schon, dass Du ihnen damit helfen könntest, vielleicht mit Seminaren oder so. Denn reden kannst Du wirklich richtig gut.

SH: Danke!
SB: Bitte!

Seid ihr eigentlich beide in einer sportlichen Familie aufgewachsen?
SH: Mein Papa hat früher Langlauf gemacht und dann den Biathlon auf die Schwäbische Alb gebracht. Meine Mama war auch Langläuferin und mein Bruder Sven war im Biathlon-C-Kader, hat sich aber dann anders entschieden und studiert.

SB: Also ich bin nicht vorbelastet. Meine Eltern haben profimäßig nie was gemacht, wobei mein Vater Leichtathletik betrieben hat, was mir sicher auch gelegen hätte.

Fällt es schwerer für die Eltern, damit umzugehen, wenn man selbst keinen Leistungssport gemacht hat?
SB: Das weiß ich nicht, denn ich bin eh dazu gekommen, weil ich in Oberhof wohne und somit zum Sport gestoßen bin. Meine Eltern sind quasi mit reingewachsen. Meine anderen Verwandten wohnen z.B. wo ganz anders, sind aber durch mich dann auch zum Fan geworden.

Gibt es eigentlich Journalistenfragen, die Ihr irgendwann nicht mehr hören könnt?
SH: „Wie war das Rennen?" (lacht)

SB: Naja, aber das wird immer wieder kommen, denn das ist es, was die Fans hören wollen, unsere Einschätzung vom Rennen und wie wir uns gefühlt haben. Die sollen ruhig fragen…

SH: Das schon, aber es kommt eben schon drauf an, wie Dein Rennen war. Wenn es nicht gut lief würdest Du ja am liebsten weggehen und musst aber dennoch noch eine Antwort bringen.

SB: (lacht) Ich find das gut, mich fragen sie gleich gar nicht, wenn es schlecht gelaufen ist. Ich kann da einfach immer gehen….Aber vielleicht ist es ganz gut, wer weiß was sich die Leute denken, wenn man dann nur rumschimpft im Interview.

SH: Aber Sabu, das ist ja auch nicht unsere Art…

SB: …und mit einer halben Stunde Abstand geht es eh wieder. Wenn man erstmal auf dem Zimmer ist, passt es schon. Wenn es richtig mies war, redet man halt mal weniger, aber insgesamt geht es dennoch.

SH: Du musst es halt abhaken. „Auf ein Neues!"

Teil 2 des Interviews folgt in Kürze

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