Vladimir Alikin

Trainingslager-Special: Im Gespräch mit Vladimir Alikin

Vladimir AlikinWährend die deutschen Mädels heute die Osttiroler Berge zum trainieren benutzen, sieht man die russische Herren-Nationalmannschaft ihre Cross-Runden im Obertilliacher Biathlon-Stadion ziehen. Stets unter den wachsamen Augen von Cheftrainer Vladimir Alikin wird Runde für Runde abgespult. Der erfreut sich derweil an der Sonne und pflegt mit seinen Trainer-Kollegen die russische Kultur: Oben ohne lehnen sie lässig am Zaun und diskutieren lauthals über Gott und die Welt. Grund genug, den Cheftrainer kurz abzulenken und zur momentanen Situation in der Mannschaft zu befragen.

Vladimir, gibt es bei Euch im russischen Team Änderungen?
Große Änderungen gibt es nicht. Es sind derzeit elf Mann, die bei mir trainieren. Zusätzlich hat sich Albina Akhatova entschieden, mit der Herrenmannschaft zu trainieren. Zu acht sind wir nun hierher gekommen und werden hoffentlich bis 25. August ordentlich trainieren können.

Warum gerade Obertilliach, was macht diesen Ort als Trainingsstation so gut?
Die Höhe ist vor allem gut. Bei 1.400m Höhe ist es optimal. Zudem sind die Rollerrunden richtig toll und das Hotel und das Essen ist sowieso jedesmal gut.

Crosstraining der Russen Also werdet ihr weiterhin hierher kommen?
Ja, ich denke schon. Wir würden gern mal wieder nach Antholz fahren, aber die haben leider derzeit Probleme mit der Rollerbahn. Ich rede da schon immer wieder mit Gottlieb Taschler, ob es möglich wäre, in Antholz zu trainieren, aber vorerst sieht es wohl nicht so gut aus.

Wie sieht die weitere Planung bis zum Weltcupauftakt aus?
Wir bleiben bis 25. August her und fahren dann erstmal eine Woche nach Hause, damit die Sportler etwas Zeit mit ihren Familien verbringen können. Danach geht es nach Ostrov und dann nach Ufa zur russischen Sommerbiathlon-Meisterschaft. Ende Oktober fahren wir dann in die Ramsau, um das erste Mal auf Ski zu trainieren und vor Östersund geht es dann noch nach Khanty-Mansiysk.

Das schaut ja nach einem großen Reiseplan aus. Sind die Sportler bisher gut durch die Vorbereitung gekommen?
Ja, da gab es kaum Probleme. Einige haben studiert und da vielleicht etwas weniger trainiert, aber wenigstens sind alle gesund geblieben. Somit gab es keine größeren Ausfälle und die Athleten konnten bisher das Training ordentlich durchziehen.

Liegt Euer Haupt-Fokus derzeit auf der WM in Korea oder auf den Olympischen Spielen?
Vancouver ist auf alle Fälle das größte Ziel, aber diese Saison ist natürlich erst einmal die WM wichtig. Da haben wir aber Probleme, weil wir nicht richtig wissen, wie wir uns darauf vorbereiten sollen. Der Zeitunterschied ist wirklich groß und somit wissen wir nicht, wie lange vorher wir schon nach Korea fahren oder wo wir überhaupt vor der WM trainieren – ob daheim oder schon vor Ort. Aber darüber machen wir uns jetzt noch keine Sorgen, erstmal hoffen wir, dass das Training bis zum Saisonbeginn passt.

Na dann wünschen wir weiterhin viel Erfolg! Danke für das Gespräch!

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