Aufrüsten der "kleineren" Biathlon-Ausrichter

ÖstersundÖstersund in den letzten Jahren zeigte immer das gleiche Bild: Vereinzelte Zuschauer auf der Tribüne, die Stimmung ließ zu wünschen übrig. Doch: Wie sollte es auch anders sein in einem Land, wo Biathlon sich noch nicht hundertprozentig durchgesetzt hatte? Das jedoch schien sich diesen Winter geändert zu haben: Die Tribünen bei der Weltmeisterschaft in Östersund waren voll besetzt, die Stimmung einer Weltmeisterschaft angemessen.

Natürlich waren es nicht nur Schweden, die ins Stadion strömten, doch im Gegensatz zu den letzten Jahren war der Anteil auf jeden Fall um ein vielfaches gewachsen. Ein Großteil der Stadt war im Biathlon-Fieber, in vielen Läden wurden extra auf die WM zugeschnittene Artikel verkauft. Östersund hat damit gezeigt, dass es auch in den kommenden Wintern vorhat, sich in der Spitzengruppe der Biathlon-Orte zu halten. Ein Level wie das von Oberhof, Ruhpolding oder Antholz zu erreichen, fällt jedem Ausrichter schwer, doch bereits mit dem Saisonauftakt des Winters 2008/2009 können die Schweden wieder beweisen, dass sie dem Niveau der "großen Drei" immer näher kommen.

PyeongchangKorea noch in der Lernphase
Am Beispiel Östersund sieht man, was für eine Wandlung ein Ort vollziehen kann, wenn es um eine Weltmeisterschaft geht. Daher wird auch mit Spannung die nächste WM im koreanischen Pyeongchang erwartet. Die Koreaner zeigten sich beim diesjährigen Weltcup noch etwa unsicher ob des neuen, unbekannten Sports, denn die vielen Helfer waren Neulinge auf dem Gebiet des Skizweikampfes. Es gab also einige Hürden zu bewältigen, doch im Endeffekt wurde der Weltcup ordnungsgemäß durchgeführt.

Speisekarte Die Anforderungen für eine Weltmeisterschaft wiederum sind etwas höher als für einen Weltcup und so kann man sich in Pyeongchang keineswegs auf seinen Lorbeeren ausruhen. Die Generalprobe ist zwar gelungen, zugleich zeigte sie allerdings auch die Schwachstellen auf, die man noch beseitigen muss. Die Verpflegung der Sportler, die zum größten Teil an europäisches Essen gewöhnt sind, war da noch eins der kleinsten Probleme. Eins der größeren hingegen wird die Streckenführung sein, denn die – so ist man sich nahezu einstimmig sicher – muss noch einmal überarbeitet werden, denn die Strecke war nicht nur anspruchsvoll, sondern vor allem gefährlich, wie die vielen Stürze zeigten.

Das wichtigste ist jedoch: In Korea ist man gewillt, all diese Probleme zu beseitigen, schließlich soll die WM 2009 ein Fest der Extraklasse werden. Wenn sich dann – ganz nach dem Östersunder Vorbild – auch noch mehr Zuschauer einfinden, dann könnte man tatsächlich eine stimmungsvolle, tolle WM erleben.

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