Uwe Müssiggang

(WC Oberhof 2008) Uwe Müssiggang

Uwe MüssiggangDerzeit kann man wohl sagen, dass die deutschen Skijägerinnen diejenigen Athletinnen sind, an denen sich andere Starterinnen messen müssen. Nach dem erneut starken Staffelergebnis der deutschen Damen am gestrigen Abend stand uns heute Bundestrainer Uwe Müssiggang für ein kurzes Gespräch zur Verfügung.

Gestern hast Du ungewöhnliche Worte gefunden für die Leistung in der Staffel. Seid ihr derzeit wirklich "die" Weltspitze?

Ich denke mal, wenn man sich den Nationen-Cup anschaut, sieht man derzeit sehr gut, dass wir mannschaftlich eine gute Leistung bringen. Mit solch einem Team tritt man immer an, um zu gewinnen. Wir wissen, es kann auch anders laufen und eine Staffel kann mal nach hinten losgehen, aber es kauft uns doch auch keiner ab, dass wir uns über Platz vier freuen.

Ist man als Trainer mit solch einer tollen Mannschaft in einer komfortablen Situation?
Es ist schon angenehm, über so eine starke Mannschaft zu verfügen, nur vor der WM wird es wieder hart, den Mädchen zu vermitteln, wer nicht läuft. Es ist schlimm für uns, solch guten Athletinnen zu sagen, du bist gut aber es reicht nicht für die WM.

Gibt es Überraschungen für Dich im internationalen Starterfeld?
Auf jeden Fall. Ich hatte bei einigen Nationen nicht damit gerechnet, dass sie so schnell nach oben laufen würden. Im Moment sind es um die 15 Athleten, die Platzierung unter die ersten drei schaffen können und da besteht kein Unterschied zu den Männern. Wir haben ebenfalls eine große Leistungsdichte. Überrascht haben mich aber die norwegischen Mädchen, die läuferisch aufgeschlossen haben oder auch die Schwedin Jonsson.

Auch im Europacup stammen die besten sechs Athletinnen aus den Reihen des DSV. Somit gibt es sicher auch Druck von unten?
Das ist tatsächlich eine schwierige Situation. Wir stehen ständig in Kontakt zu den Athletinnen und Trainern und sehen sehr wohl was dort passiert. Aber die Frage ist ja, wer bitteschön soll aus dem Weltcup rausgehen und wer soll aus dem Europacup einsteigen? Dennoch machen wir uns viele Gedanken über beide Seiten, um alles attraktiv für die Sportlerinnen zu gestalten.

Hier in Oberhof lastet großer Druck auf den Athletinnen. Freut man sich da schon auf die weit entfernte Weltmeisterschaft?
Ich denke schon, dass die Entfernung angenehmer für die Athleten ist. Der Druck hier in Oberhof ist sehr stark, die Zuschauer sind massiv auf die Deutschen fixiert. In Östersund hingegen sind aus allen Nationen Fans da.

Gibt es eine spezielle Vorbereitung für Östersund?
Ja, wir wollen am 25.01. in die Nähe von Östersund gehen und dort trainieren. Die Schweden werden auch dort vor Ort sein und man kann ja annehmen, dass für die Heim-Mannschaft gute Bedingungen garantiert werden. Wir fahren jedoch wirklich nur unter der Voraussetzung, dass dort gute Bedingungen herrschen. Übers Knie brechen werden wir das sicher nicht.

Dann viel Erfolg hier weiterhin und vielen Dank.

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