Fritz Pinter

(WC Hochfilzen 2007) Fritz Pinter, Teil2 – AUT

Fritz Pinter Dass Fritz Pinter über ein Karriereende noch nicht nachdenken würde, ist wohl gelogen. Zumindest jetzt macht er sich Gedanken. Schaut zwischen seiner Frau und seinen Kindern hin und her und stellt dann fest: „Also, Trainer wöllte ich nicht machen. Zumindest nicht auf Weltcup-Niveau. Dann würde das ganze Gereise ja weiter gehen, das wäre nichts für mich. Aber vielleicht Trainer in Hochfilzen, das könnt ich mir vorstellen.“ Fritz grübelt weiter, dann schaut er seine Frau Sandra an, grinst und meint: „Ach naja, wenn nicht, geht halt die Frau arbeiten, oder?“ Die ist sich nicht so sicher, ob sie begeistert sein soll oder nicht, daher lenkt man(n) das Thema lieber erstmal zurück auf den Sport und das hier und jetzt.

Das österreichische TeamEin großes Manko der österreichischen Mannschaft ist vielleicht der fehlende Nachwuchs, für die Top-Läufer ist das jedoch eher etwas gutes. „Wir haben zwar gute Nachwuchsläufer, aber keinen, der uns wie vielleicht bei den Deutschen so richtig Druck von unten macht. Dadurch ist auch der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams nicht so groß.“ Das hat wiederum hat auch seine Nachteile: „Wir wissen halt nicht immer, wo wir grad stehen. Im Team ist nur Christoph Sumann auf Top-Niveau, das ist der Einzige, mit dem man sich vergleichen kann.“

Mit Nicole Pfluger und Iris Waldhuber sind nun auch die ÖSV-Damen im Weltcup angelangt, ob das jedoch im Sinne der beiden ist, darüber lässt sich streiten. „Den Heimweltcup sollen sie gern noch mitnehmen, aber danach wäre doch der Europacup besser, denk ich mal. Ständig hintere Plätze sind doch auch demotivierend für die Mädels!“

Fritz Pinter Dass der ÖSV dennoch Damen ins Rennen gebracht hat, ist schon bewundernswert, vor allem wenn man bedenkt, was die nordischen Skisportler in den letzten beiden Jahren durchmachen mussten. Eine ganze Maschinerie griff da ein: Salzburg bewarb sich um die Olympischen Spiele 2014, also musste schleunigst mit den Geschehnissen der letzten Spiele in Turin abgeschlossen werden. Bis zur Wahl von Sotschi als Olympia-Austragungsort war die Presse nur voll von Doping-Geschichten und Co.

Auch der Biathlon-Sport war betroffen, die Gelder wurden gekürzt. Ein großes Problem zeigte sich in den letzten Tagen, als Sumann sich in Kontiolahti kaum noch bewegen konnte. „Der Sumi hatte starke Rückenprobleme und wir haben nun mal keinen eigenen Arzt mehr. Wenn der deutsche Mannschaftsarzt nicht geholfen hätte, hätte Sumi nicht an den Start gehen können. Das war schon toll, dass der uns so weitergeholfen hat.“ Dass die Mannschaft keinen eigenen Arzt hat, wirft neue Probleme auf: „Stell Dir mal vor, man hat kleinere Beschwerden vor dem Rennen. Mittlerweile fühl ich mich ja schon schuldig, wenn ich eine Aspirin bei mir mitführen würde. Das muss alles vom ÖSV genehmigt werden, irgendwie stehen wir alle unter Generalverdacht, dabei hat die Mannschaft schon lange mit der Doping-Problematik abgeschlossen.“  

Irgendwie stellt man ernüchtert fest, dass sich der österreichische Biathlon-Sport in einem Teufelskreis befindet. Hinten ran gestellt in den Wintersportarten überträgt das ORF zwar den Heimweltcup, ansonsten war jedoch nicht einmal ein 7. Platz von Fritz Pinter in Kontiolahti erwähnenswert. „Die Journalisten rufen alle erst in der Woche vorm ersten Weltcup an und wollen dann möglichst alle Infos haben, was vor der Saison so passiert ist.“ Geschrieben wird dann dennoch nicht viel. Diese fehlende Medienpräsenz wiederum ist es, die Sponsoren fern bleiben und die Pinter und den Rest der Mannschaft jedes Jahr wieder Klinken putzen lässt. Vielleicht kommen ja die großen Titel in naher Zukunft. An die Alpinen und Skispringer wird die Mannschaft in der Popularität wohl nicht so schnell rankommen, vielleicht aber reicht es für ein kleines, neugebautes Eigenheim im schönen Pillerseetal…

 

Hier geht es zu Teil1 der Geschichte.
Fritz Pinters Homepage

 

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