Gasthof Grosslehen

Biathlon-WC Hochfilzen – Wo die Franzosen schön wohnen…

Gasthof Grosslehen Bei vielen Weltcupstationen sieht man Fans vor den Hotels der Mannschaften auf und ab gehen – es könnte ja schließlich ein bekannter Athlet aus dem Haus kommen. Ein leichtes ist es allemal, schließlich kehren viele Mannschaften Jahr für Jahr ins gleiche Hotel zurück. Eine solche, fast schon traditionelle Unterkunft ist der Gasthof Großlehen in Fieberbrunn. Seit Anbeginn der Austragung von Biathlon-Weltcups in Hochfilzen ist der Gasthof Anlaufpunkt der französischen Biathlon-Mannschaft.

Die Mannschaft hat bereits gegessen, nun hat Gastwirtin Martina Geisl Zeit für ein Gespräch: „Die Mannschaft kommt jedes Jahr zu uns zurück, das ist auf alle Fälle richtig schön. Mittlerweile kennt man ja Athleten wie Sandrine Bailly oder Vincent Defrasne, die bereits so lange dabei sind. Und gerade die beiden sind solch nette Menschen, da freut man sich immer, wenn sie wiederkommen.“

Fanecke am Buffet Sprachprobleme gibt es selten
Aus einer Ecke des Restaurants hört man französische Diskussions-Fetzen, in der anderen spielt eine Gruppe Tiroler Herren Karten. Da stellt sich doch die Frage nach dem Gegensatz – vor allem eben dem sprachlichen Unterschied: „Die Franzosen sind ja meist etwas eigen mit anderen Sprachen, aber wir reden schon viel Englisch. Wobei, gar so viel müssen wir gar nicht reden, wir wissen nach all den Jahren schon langsam, was sie gern essen wollen und wie ihre Tagesabläufe sind.“ Aber natürlich gibt es immer Änderungen, so braucht auch Damen-Trainer Lionel Laurent schon bald wieder die Hilfe von Martina Geisl: In wenigen Minuten kommt Teamchef Christian Dumont in Fieberbrunn an und daher muss für ihn noch ein Zimmer gefunden werden. Während die Hauskatze auf der Kaminbank zu schnurren anfängt, wird das Problem im besten Englisch-Französisch-Tiroler Sprachmix aus dem Weg geschafft und man beginnt zu verstehen, warum die Franzosen sich hier wohlfühlen. Die Gastfreundlichkeit ist überall zu spüren. „Zur WM hatten wir ein paar deutsche Fans da, die waren gegenüber der französischen Mannschaft richtig überheblich, weil die Deutschen so erfolgreich waren. Da hätten wir am liebsten etwas gesagt, aber das kann man dann natürlich auch nicht machen.“ 

Fanecke Ein Kommen und Gehen
Die Liebe zur französischen Mannschaft ist groß: „Uns interessieren mittlerweile die französischen Erfolge schon mehr als die österreichischen. Da schaut man schon die ganze Saison über, was die Athleten, die man ja mittlerweile gut kennt, so erreichen.“ Dabei ist es jedes Jahr wieder eine Überraschung, wer denn letztendlich im Gasthof durch die Eingangstür kommt, schließlich verändert sich das Team auch in den Jahren. „Dass Raphael Poiree aufgehört hat, ist traurig. Die ersten Jahre kam er mir immer wie ein Eigenbrötler vor und schien auch vom Team abgegrenzt, doch gerade im letzten Jahr ist er so locker geworden, das war schon unglaublich.“

Franzosen lieben Kaiserschmarrn
Beim Essen ist es kaum nötig, dass sich die Küche umstellen muss, die Sportler essen sehr gesund: Nudeln, viel Gemüse, viel Vollkorn, ansonsten aber auch Kost aus der Region. Ganz besonders gern mögen sie Kaiserschmarrn und Süßes nach dem Training oder Wettkampf. Der Tag beginnt früh, bevor die ersten „normalen“ Hausgäste zum Frühstück erscheinen, sind die Franzosen schon außer Haus zum morgendlichen Training – nicht selten frühstücken die Ersten bereits 6 Uhr.

Große Anreise mit viel Gepäck
Die Anreise selbst ist jedes Jahr wieder interessant: „Die Sportler haben so viel Zeug mit – was die alles mitschleppen ist schon Wahnsinn! Da stehen Räder auf den Zimmern und im Flur wird eh dauernd geschossen.“ Mit einem Grinsen auf den Lippen fährt sie fort: „Und ein bisschen ausbreiten tun sie sich natürlich auch, da wird ein Fünferappartment schnell mal von nur zwei Sportlern belegt. Aber das ist ja kein Problem, wir haben genügend Zimmer!“ Die Saison für die Gastgeber beginnt erst Mitte Dezember, im November hat fast alles zu und so wohnen im Gasthof Großlehen nur die 28 Franzosen, ein paar Technikleute und einige Stammgäste, und daher hat die Mannschaft auch ihre Ruhe und Martina Geisl und ihr Team versuchen ihr Bestes, dass dies auch in Zukunft so bleibt…

Gasthof Großlehen

 

 

 

 

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