Sven Fischer

Sven Fischer im Gespräch

Sven Fischer und TochterMit Sven Fischer wird neben Ricco Gross ein weiterer deutscher Biathlon-Star in der nächsten Saison nicht mehr auf der Weltcup-Startliste erscheinen. Der Thüringer hat seine Karriere der Familie wegen beendet, wird jedoch dem Biathlon-Sport als Kommentator beim ZDF weiterhin treu bleiben. Wir haben ihn getroffen und ihn zu seinem geplanten Abschiedsrennen und dem Einstieg in das Fulltime-Familienleben befragt.

Sven, hast Du Dich gut in Deinen neuen Alltag fern vom aktiven Sport eingefunden?
Ja, aber es ist schon etwas Neues. Man muss sein Leben neu koordinieren und strukturieren. Aber ich freue mich auf die Aufgabe und hoffe natürlich auch, dass auch im Winter mit dem Fernsehen alles klappt. Gleichzeitig bleibe ich durch mein Abtrainieren erst einmal im Trainingsrhythmus dabei, nehme mir aber jetzt die Zeit für die Familie, wenn die anderen im Trainingslager sind. Es gibt so schon genug Termine, die man wahrnehmen muss.

Sven FischerZum Beispiel Dein immer näher rückendes Abschiedsrennen im September. Welche Gefühle hast Du dem Rennen gegenüber?

Es ist sicher schön, einmal so ein Rennen mitzuerleben. Auf der anderen Seite habe ich auch bissel Angst und Bange, dass das alles so organisiert werden kann, wie man sich das vorstellt. Ich hoffe einfach, dass die Erwartungen der Fans und der Teilnehmer erfüllt werden. Es ist zwar beides schwierig, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Wenn noch dazu das Wetter mitspielt, ist es natürlich umso schöner.

Zuerst hattest Du Dich gegen die Idee eines Abschiedsrennens gewehrt…
Stimmt, ich wollte ursprünglich das Rennen nicht haben. Deswegen habe ich auch erst relativ kurzfristig zugesagt und die Einladungen rausgeschickt. Die Leute haben jetzt vier bis acht Wochen Zeit, darauf zu reagieren. Es ist nun natürlich die Frage, ob dann wirklich so viele kommen, wie hätten kommen können – oder kommen wollen. Von der Seite betrachtet ist es schade. Aber ich habe einfach zu spät gemerkt, dass es viele Fans gibt, die sich solch ein Abschiedsrennen wünschen.

Sven FischerDie Fans haben Dich also von der Idee überzeugt?

Ja, natürlich hat das einen Ausschlag gegeben. Aber es gab auch viele andere Leute, die mich die ganzen Jahre begleitet haben. Viele Partner oder Betreuer in Oberhof und Umgebung haben einiges in mich investiert und das ist jetzt eine Möglichkeit, denen auch einmal Danke zu sagen.

Wie kam es zu der Terminfestlegung?
Ich wollte den Abschiedswettkampf in kleinen Rahmen halten. Damit bot es sich an, das Rennen zwischen den Damen und Herren-Wettkämpfen bei den Deutschen Meisterschaften auszutragen. Damit ist es auch eingebettet in eine große Veranstaltung und steht nicht als Bauchpinsel-Veranstaltung alleine da.

Gibt es schon Zusagen Deiner ehemaligen Kollegen?

Die Einladungen sind leider jetzt erst raus, weil ich lange überlegt habe, wen ich eigentlich einlade. Das ist auch so eine schwierige Frage. Ich würde am liebsten alle einladen – das geht aber nicht. Also musste ich schauen, wo ich die Grenzen ziehe. Jeder der organisiert und Einladungen verschicken muss, weiß wie schwierig das ist. Dieses Schneeballsystem möchte ich dann doch nicht. Ich möchte den Rahmen nicht sprengen, schließlich muss das auch alles organisiert sein. Natürlich hoffe ich, dass von finanzieller Seite her alles glatt läuft, denn ich möchte damit auch etwas für den Verein und den Nachwuchs erwirtschaften. Insofern versuchen wir, den Rahmen nicht ganz zu groß zu wählen, aber dennoch so, dass es sich lohnt.

Vielen Dank für das Gespräch!

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