Der Vorsprung von Michael Rösch war nicht so groß wie der seiner Kollegin Magdalena Neuner am Vormittag. So war der Verfolgungswettkampf der Herren im russischen Khanty Mansiysk auch um einiges spannender als der der Frauen. In einem spannenden Schlussspurt konnte sich schließlich der gestrige Zweite Maxim Tchoudov gegen Björn Ferry und Stian Eckhoff durchsetzen.
Nach dem ersten Schießen vorn schon ein Lauf-Duo: Rösch verlor wertvolle Zeit beim Schießen, blieb jedoch fehlerfrei und ging gemeinsam mit dem Russen Maxim Tchoudov auf die zweite Runde. Fehlerfrei auch der Österreicher Sumann und Sven Fischer, die sich auf die Verfolgung der beiden an der Spitze machten.
Zweites Schießen und einen Fehler für Rösch, Sumann und Fischer. Vorn nun mit Tchoudov und Sergej Rozhkov ein russisches Spitzenduo. 18,2 Sekunden dahinter der Zinnwalder Rösch, der gemeinsam mit dem Schweden Björn Ferry auf die Strecke ging.
Beim dritten Schießen hätte die Chance für Rösch bestanden, wieder am Russen vorbeizugehen. Tchoudov musste einmal in die Runde, ebenso Rozhkov, der gleich zweimal verschoss. Doch auch der Deutsche musste in die Strafrunde – und das sogar zweimal. Nutznießer dieser Situation war der Österreicher Sumann, der sich mit einer fehlerfreien Schießleistung hinter Tchoudov einreite, kurz vor dem Tschechen Michal Slesingr. Interessant auch die Konstellation weiter hinten: Greis verschoss dreimal, lag so nach dem Schießen nur noch sechs Ränge vor seinem unmittelbaren Kontrahenten um das gelbe Trikot: Ole Einar Bjoerndalen.
Tchoudov machte es dann noch einmal spannend: ein Fehler bei einer sehr wackligen Schießeinheit, 0,9 Sekunden ging er hinter Christoph Sumann auf die Strecke, knapp dahinter schon Ferry, Carl-Johan Bergman und der Norweger Stian Eckhoff. Ein spannender Wettkampf des Fünferpacks um die ersten Plätze, die Abstände bei der ersten Zwischenzeit lagen alle im fünf Sekunden-Bereich.
Eckhoffs Attacke kam noch vor der Stadionbrücke, fast sah es so aus, als würde er seinen ersten Saisonsieg feiern können. Doch der Angriff schien zu früh gekommen zu sein, auf der Zielgerade musste er wiederum Tchoudov und den Schweden ziehen lassen. Bester Deutscher war erneut Michael Rösch, dieses Mal auf Rang 7.
Trotz eines neunten Platzes von Ole Einar Bjoerndalen, der damit 39. Plätze gutmachte, konnte Michael Greis sich mit einem 16. Platz schon vorzeitig den Gesamtweltcup sichern. Zufrieden war er dennoch nicht mit seiner Leistung – nun, da das große Saisonziel erreicht ist, will er sich morgen zum Abschluss noch einmal einen Podestplatz erkämpfen.