Pavel Rostovtsev

Zwist im Russischen Biathlon-Verband

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 Pavel Rostovtsev

Nachdem das russische Herrenteam am 26.Oktober den Dreh eines Werbefilms für Viessmann, den neuen Hauptsponsor der Russischen Biathlon-Union, boykottierte, herrscht Zwietracht im Russischen Team.

Das Hauptproblem, so Team-Kapitän Pavel Rostovtsev, bestünde in der Art und Weise des Vertrages mit Viessmann. Die Athleten hätten sich einen Vertrag zwischen drei Parteien gewünscht: der RBU, Viessmann und den Athleten. Auf diese Weise hätten die Sportler mehr Freiheiten bei der Suche nach eigenen Sponsoren gehabt, doch der Präsident der RBU, Alexander Tichonov, lehnte dies ab.

Doch die Athleten machten klar, dass sie in keiner Werbekampagne mitmachen würden, solange zumindest die Beziehungen zwischen der RBU und den Athleten nicht klar festgelegt wären.

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Alexander Tichonov 

Im September wurde bekannt, dass mit Beginn der Weltcup-Saison 06/07 Viessmann neuer Sponsor der RBU werden würde. Doch bis zum Start der Saison mussten und müssen die Athleten noch immer ohne Unterstützung eines Hauptsponsors auskommen. Daher forderten sie, in den Vertrag eine Klausel aufzunehmen, die es ihnen erlaubte, selbst Sponsoringverträge abzuschließen, doch gerade eine Einigung über diese Forderung wurde von Tichonov bisher mit unklaren Aussagen aufgeschoben. Auch erhielten die Athleten bisher keine Auskunft, wie hoch die Förderung durch Viessmann sein würde und welche Kosten sie abdecken würde.

Rostovtsev macht dabei klar, dass nicht der neue Sponsor das Problem wäre, sondern der Fakt, dass zwischen den Athleten und der Biathlon Union kein Vertrag bestünde, der die Rechte und Pflichten der Athleten in Bezug auf Sponsoren festschreibt.

Auch Nikolay Krouglov bestätigte, dass die Beziehungen zum Verband alle auf mündlichen Vereinbarungen bauen würden und dass sich die Sportler nun „quer“ gestellt hätten, um endlich zu einer Schriftlichen Übereinkunft zu kommen, die den Biathleten nicht nur in Bezug auf Sponsoren, sondern auch in Startberechtigungsfragen Sicherheit geben sollen.

Man kann derzeit nur hoffen, dass der Konflikt sich bald legt, denn nach Rostovtsevs Aussage „Wir sind nicht gegen die RBU, wir wollen nur einen geregelten Vertrag. Doch Tichonov versteht das nicht und sieht uns automatisch als Feinde!“ scheint es noch lange nicht darauf hinzudeuten, dass man bald auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnte, denn sonst wäre die optimale Vorbereitung der Sportler gefährdet und auch für die RBU-Wahlen Ende Dezember könnte der Zwist einige Probleme aufwerfen.

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