Am Rande der Deutschen Meisterschaften gab Ricco Groß gestern seinen Rücktritt vom aktiven Leistungssport zum Saisonende bekannt.
Der 36jährige kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Bereits 1991 wurde er mit der Staffel Weltmeister in Lahti und konnte diesen Erfolg bei den Olympischen Winterspielen in Albertville ein Jahr später wiederholen, obwohl er als Startläufer in diesem Rennen gestürzt war. Seine Staffelkameraden Jens Steinigen, Mark Kirchner und vor allem Fritz Fischer holten gegen die Russen auf und sicherten sich damals Olympiagold.
Ricco Groß, geboren in Schlema im Erzgebirge, begann seine sportliche Laufbahn als Nordisch-Kombinierter und versuchte sich als Langläufer, bevor er in Schwarzenberg zum Biathlon wechselte und von dort ins Osterzgebirge zur SG Dynamo Zinnwald kam. Nach der Wende wechselte der 3fache Familienvater dann Club und Wohnort und zog nach Ruhpolding.
Er freut sich jetzt auf ein kontinuierliches Abschiednehmen und will jeden einzelnen Start bei den bevorstehenden Weltcups genießen und natürlich auch noch einmal sein Bestes geben. Ganz besonderer Anreiz ist die WM in Antholz, da er diesen Ort und seine Strecken liebt und es ihm außerdem eine zusätzliche Motivation ist, dort letztmals bei einer WM zu starten. Nach seinem jetzigen Umstieg von Rossignol auf Atomic, hofft er, zusätzlich die letzten "Körner" aus sich herausholen zu können und eine erfolgreiche Karriere mit einer ebenso erfolgreichen letzten Saison zu beenden.
Auch danach wird er voraussichtlich dem Sport treu bleiben und hat bereits einen Kampfrichterschein erworben, ebenso liegen ihm Angebote des DSV vor. Konkrete Vereinbarungen sind jedoch noch nicht getroffen – jetzt gilt es, weitere Trainings- und Wettkampfkilometer zu absolvieren und so viele Schüsse ins Ziel zu bringen, wie irgend möglich.