Neue Erkenntnisse um die Doping-Affäre

Heute gaben österreichische Medien weitere Details um die Festnahme des 48jährigen Biathlon-Trainers Walter Mayers bekannt.

Eine Frau in Freistritz im Bezirk Villach-Land meldete vorgestern abend der Polizei ein vollbeleuchtetes Auto, das mit laufendem Motor vor dem örtlichen Feuerwehrhaus parkte. 

Die Beamten fanden darin den schlafenden Mayer, nahmen starken Alkoholdunst wahr und prüften seine Papiere, als er plötzlich den Polizisten an der Tür wegstieß und ohne Licht in Richtung Paternion flüchtete.

Dort waren die örtlichen Polizisten bereits alarmiert worden und bauten mit zwei Einsatzwagen eine Straßensperre auf, in die Mayer jedoch unbremst reinraste. Beide Fahrer hatten Glück, dass sie sich noch kurz vor dem Aufprall retten konnten.

Nach kurzzeitiger Inhaftnahme ließ die Polizei Mayer laufen, der sich jetzt allerdings nach einem Fluchtversuch in einer psychatrischen Klinik aufhalten soll.

Der ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel meinte, Mayer sei "anscheinend völlig außer Kontrolle" und ärgerte sich zugleich darüber, dass er nichts von Mayers Aufenthalt in Turin gewusst hätte.

Rottmann und Perner im Zwielicht

Wolfgang Rottmann (32) sagte gegenüber dem ARD, dass er "nichts verbrochen" hätte und so seiner "Karriere [..] nichts im Weg. [stehe]“.
Auch der 38jährige Wolfgang Perner sieht sich eher als Opfer als als Täter, zieht jedoch andere Schlüsse nach den Vorfällen: „Für mich ist es vorbei, ich brauche Biathlon nicht mehr zu machen“.

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 Cheftrainer Alfred Eder 

Biathlon-Cheftrainer Alfred Eder, der im April 2005 den Posten von Walter Mayer übernommen hatte, erhob allerdings Vorwürfe gegen die Athleten. „Fakt ist, dass einer der Burschen einen Plastiksack aus dem Fenster geworfen hat“, berichtete er. „Was drin war, werden wir in ein, zwei Tagen wissen.“ Perner und Rottmann hätten ihm nach der Hausdurchsuchung um 03.30 Uhr Sonntagfrüh mitgeteilt, dass sie abreisen würden. „Die Jungs haben offenbar Panik bekommen, eingesperrt zu werden“, meinte Eder, der bedauerte: „Was hinter meinem Rücken alles passieren kann, ist traurig.“

Perner will erst nach Veröffentlichung der Testergebnisse eine Stellungnahme dazu abgegeben, ob er derjenige war, der den von der Polizei sichergestellten Beutel aus dem Fenster geworfen hat.

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