Herrschte die letzten Tage in Oberhof noch bestes Wetter bei klarem Himmel und Sonnenschein, so erlebte man heute erstmals wieder Oberhof-typische Stunden. Pünktlich zum Sprint-Start der Herren war der Nebel zurückgekehrt, am Schießstand war die Konzentration daher doppelt wichtig. Am besten löste diese Aufgabe heute der Pole Tomasz Sikora, der sich keinen Fehler leistete und so die starken Norweger Ole Einar Bjoerndalen und Emil Hegle Svendsen auf die Plätze verweisen konnte.
Die Deutschen haderten erneut mit dem Schießen. Michael Greis auf Rang vier und Michael Rösch (15) mussten je zweimal in die Strafrunde, Daniel Graf (27) und Christoph Stephan (30) dreimal, Carsten Pump (38) und Andi Birnbacher (34) verschossen sogar viermal. Greis war trotz der zwei Fehler sehr zufrieden mit seinem Rennen: "Die Bedingungen waren nicht so schlecht, aber ich denke insgesamt, wenn man mit zwei Fehlern bei dem Wind und der Sicht durchkommt, dann kann man zufrieden sein. Es ist auf alle Fälle eins meiner besseren Rennen in diesem Winter."
Sikora legt Zeit vor
Auf der Schlussrunde hieß es heute für das Feld, die Zeit des etwas weiter vorn gestarteten Polen Tomasz Sikora zu unterbieten. Vor allem die beiden Norweger Ole Einar Bjoerndalen und Emil Hegle Svendsen zündeten auf den letzten Metern den Turbo und konnten sich so trotz ihrer drei bzw. zwei Fehler noch auf dem Podest platzieren.
Interessant auch der Vergleich von Bjoerndalen mit seinem schärfsten Konkurrent, Dmitri Iarochenko. Der Russe musste nur zweimal in die Strafrunde, kam im Ziel dennoch mit einer schwächeren Laufleistung (17 Sekunden Rückstand) auf Rang sechs hinter dem Norweger ins Ziel. Im Rennen um den Gesamtweltcup hat Bjoerndalen damit einen kleinen Schritt nach vorn getan.
Waffen-Problem behindert Alexander Wolf
Alexander Wolf verlor nach Problemen mit dem Tragegestell auf der ersten Runde extrem viel Zeit und konnte sich so nur auf Rang 57 platzieren. Eine Schraube hatte sich gelockert und Wolf verlor plötzlich auf der Strecke seine Waffe. Zwar drehte Streckenbetreuer Harald Böse die Schraube wieder fest, beim Schießen war jedoch wieder alles locker und Wolf musste sich das viel zu enge Ersatzgewehr geben lassen.