Franziska Hildebrand ist enttäuscht und trotzdem schnell

Sie bringt in einer insgesamt durchschnittlichen Mannschaft zum Teil die beste Leistung von allen im Team und trotzdem bekommt sie die Fahrkarte zu Olympia nicht.

Gerecht oder handelt man perspektivisch?

Die Stellungnahmen, die Hildebrand abgibt, lassen uns aber auch zwischen den Zeilen lesen. So spricht die Teamkollegin Anna Weidel in TV Interviews von „die Hildebrand“. Vielleicht ist Franziska Hildebrand mit der ein oder anderen Aussage bei Trainern und auch Teamkolleginnen angeeckt. Auch Sie ist kein Kind von Traurigkeit und kritisiert schon mal ihre Mannschaftskolleginnen öffentlich. Für sie selbst wäre es sicher besser gewesen, sie hätte die Themen, die sie beschäftigen, intern auf den Tisch gebracht.

„Am liebsten würde ich mich in die Ecke stellen und heulen“ so Hildebrand bei Sky.

Die 34-jährige Biathletin aus Köthen ist aber auch eine reife und erfahrene Athletin. Wird genau so etwas, nicht immer von den Sportverbänden, auch über Biathlon hinaus gefordert?

Mündige Sportler sollen es sein. In der Vergangenheit gab es schon einige Beispiele, in denen Unzufriedenheit bei Athleten aufgekommen ist, weil gewisse Dinge mit den Athleten selbst nicht klar und auf direktem Wege kommuniziert wurden. 

Verwundert nimmt man zur Kenntnis, wenn eine Anna Weidel, angesprochen auf ihre Olympianomienierung, öffentlich verkündet, sie wisse, dass sie nicht mithalten kann. Gute Voraussetzungen sehen wohl anders aus.

Leistung soll den Ausschlag geben

Wer Leistung bringt, ist dabei. Das sollte doch die Anforderung sein, an der sich alle orientieren können. Normen sind notwendig, um gerecht handeln zu können. Trotzdem sollten die handelnden Personen ihre Flexibilität, die zur Verfügung steht, auch ausschöpfen.

Die Fans, besonders die zahlreichen deutschen Fans, fiebern seit Jahren mit. Es stellen sich wie immer vor Großereignissen Fragen bezüglich der Nominierung.

Macht es Sinn, Ergebnisse aus dem November heranzuziehen, wenn danach in den Folgemonaten nicht mehr viel kommt?

Am Anfang einer Saison hecheln alle Athleten diesen Normen nach, um möglichst schnell „befreit“ an den Start gehen zu können. Ist die Form dann in den kommenden Monaten nicht mehr gut, ist man trotzdem dabei. Gerecht oder nicht gerecht? 

Franziska Hildebrand scheint über ihre „Nichtberücksichtigung“ verägert zu sein. Rechtzeitig zu den Olympischen Spielen kommt sie besser in Form, was nicht unbedingt auf alle nominierten Athletinnen zutrifft. 

Bei der Nominierung spielen sicher viele Faktoren eine Rolle.

Unter anderem auch die Frage der Perspektive. Gibt man jungen Sportlern die Möglichkeit Olympialuft zu schnuppern? So ein Vorgehen ist sicher löblich.

Ob das im Fall des deutschen Damenteams zielführend ist, wird man in ein paar Wochen sehen. Es bleibt zu hoffen, dass die Trainer die richtige Entscheidung getroffen haben. In diesen unruhigen Zeiten wird es auch darauf ankommen, dass alle Beteiligten erst einmal gesund hin und auch wieder gesund zurückkommen. 

Bildquellen: nordicfocus.com

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