Oberhofer Weltcup gesichert?

Der Weltcup der Nordischen Kombination am 30.12. wird abgesagt und eventuell ins bayrische Ruhpolding verlegt. Genauere Informationen dazu sind bis Freitag zu erwarten. Was wird mit dem Biathlon-Großereignis eine Woche später?

Daß der Biathlon-Weltcup mit Petrus' Schnee durchgeführt werden kann, ist mehr als unwahrscheinlich, da die Meteorologen keine Schneefälle für die nächsten 2 Wochen vorhersagen. Eine Entscheidung, ob das lang erwartete Biathlon-Spektakel in Oberhof bleibt, wird bis spätestens 26.12. zu treffen sein. Die Organisatoren bemühen sich fieberhaft, das Großereignis, für das es kaum noch Eintrittskarten gibt, abzusichern.

Dazu im folgenden der Artikel im heutigen Freien Wort:

Weil die am Dienstag angelaufene Schneekanonen-Produktion in Oberhof möglicherweise nicht ausreicht, hat das Organisationskomitee speziellen Kunstschnee bei den Eiswerken im Hafen von Bremerhaven bestellt, bestätigte Ralf Luther, Landrat und Präsident des ausrichtenden Wintersport-Fördervereins, gegenüber Freies Wort.

Von Mittwoch an sollen vier Tage lang täglich sechs Lkw-Fuhren aus der 450 Kilometer entfernten Stadt an der Wesermündung in die Rennsteig-Arena geliefert werden. Luther rechnet mit Kosten von „mehreren zehntausend Euro“ für die Rettungsaktion. „Wir lassen nichts unversucht“, sagte er. Die Transporter sollen so lange fahren, bis genügend Schnee in Oberhof ist, „notfalls auch über die Feiertage“. Bis zu 3000 der insgesamt benötigten 8000 Kubikmeter für die Oberhofer Loipen und Schanzen könnten aus Bremerhaven kommen. Der Kunstschnee wird dort aus feinem Eis hergestellt und ist in der Vergangenheit bereits in mehreren Skihallen zum Einsatz gekommen.

Obwohl eigentlich weiterhin zu hohe Temperaturen herrschten, war es in der Nacht zu Dienstag in Oberhof gelungen, künstliches Weiß zu herzustellen.

Entscheidender Schritt war die Inbetriebnahme eines extra aus Berlin herangeschafften Wärmetauschers, mit dem das mit sechs bis sieben Grad zu warme Wasser um einige Grad abgekühlt werden kann. Er versorgt zwei Schneelanzen in einem Kältezelt, das vor einigen Tagen in einer spektakulären Aktion in der Rennsteig-Arena aufgestellt wurde.

Auch die zusätzlichen fünf Kanonen im Freien produzierten am Dienstag den ganzen Tag über den kostbaren Schnee. Im Zelt herrschen Temperaturen von unter fünf Grad minus, aber auch draußen sank das Thermometer knapp unter die Null-Grad-Grenze. Allerdings versagte die Technik an den anderen Standorten der Schneekanonen wegen der dort etwas höheren Temperaturen ihren Dienst, darunter an der für die Nordische Kombination vorgesehenen Schanze im Kanzlersgrund, Auch deshalb ist heute fest damit zu rechnen, das Weltcup-Organisationschef Wolfgang Filbrich bei einer für heute Mittag anberaumten Pressekonferenz den am Silvester-Vorabend geplanten Weltcup der Nordisch Kombinierten absagen muss. Vermutlich wird das bayrische Ruhpolding als Ersatzort einspringen.

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