neuner lena

Magdalena Neuner: Babyzeit ist angesagt!

neuner lenaWenn der Besuch von Magdalena Neuner in der Chiemgau-Arena angekündigt wird, dann hat sich nichts verändert. Pressemäßig ist alles auf den Beinen und ein Tross von Kameras und Fotografen begleitet sie Schritt für Schritt. Im Rahmen eines Sponsorentermins kam die Rekord-Weltmeisterin gestern zurück in die Chiemgau-Arena, wo sie bei der WM 2012 vier Medaillen gewinnen konnte und sie sagte, dass sie nach ihrem Rücktritt selbst schon davon genervt war, dass ihr teilweise mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde, als den aktiven Athleten. Sie ist froh darüber, dass es jetzt besser geworden ist und es mittlerweile neue Namen wie Preuss und Dahlmeier gibt, die sich im deutschen Biathlonsport etabliert haben.

Babyzeit ist angesagt!

Seit sie aufgehört hat, dreht sich ihr Leben nicht mehr um Biathlon. „Da tun sich die Fans und andere Leute aus dem Sport vielleicht schwerer damit“, sagte sie, aber für sie kommt jetzt eine andere Zeit. Im Mai wird sie ihr erstes Baby zur Welt bringen. In die Chiemgau-Arena zurückzukommen ist immer wieder schön für sie, besondere Erinnerungen werden wach. Aber sie führt nun ein komplett anderes Leben, als das eines Sportlers. Den Tagesablauf bestimmt sie nun selbst. Und die Entscheidung für das Baby hat sie nicht getroffen, um noch mehr Abstand vom Biathlon zu bekommen. Der Sport wird in ihrem Leben immer eine große Rolle spielen und nach der Geburt möchte sie sportlich so fit sein, „dass ich mit dem Radl aufn Berg rauf komme, ohne abzusteigen“.

neuner lena 3Nach den Olympischen Spielen in Sotchi gefragt, sagte sie, dass sie da ganz entspannt hinfahren wird, sie muss ja dort keine Höchstleistungen vollbringen. Für die ARD und für SKY wird sie Hintergrundberichte, die nicht unbedingt mit Biathlon oder den Sportwettkämpfen zu tun haben, machen. Die Anfragen als Expertin hat sie abgelehnt. „Ich lass mich überraschen, wie es da drüben sein wird“, sagte sie. Obwohl viele aus ihrem Umfeld ihr von der Reise nach Sotchi abraten, insbesondere im Hinblick auf die Probleme die es im Vorfeld bereits gegeben hat, ist sie der Meinung, dass es schöne Spiele werden und sie hofft, dass sie mit den Sportlern Medaillen feiern kann. „Für die Damenstaffel müsste schon eine Medaille drin sein“.

Karriere als Designerin?

Magdalena Neuner wurde von adidas angefragt, ob sie sich vorstellen könne, die Mütze zum Olympia-Outfit zu gestalten. Daraufhin hat sie zu Hause mit ihren Wollknäueln mehrere Prototyen produziert. Sie wollte nichts flippiges-ausgefallenes, „mir war es auch immer lieber, wenn es was einfaches war, was man immer aufsetzen kann“, erklärte sie. Ob sie irgendwann wieder einmal für adidas etwas entwirft, will sie nicht ausschließen. Vielleicht gibt es ja eine weitere Zusammenarbeit – vielleicht eine „Neuner-Kollektion“ woraufhin sie lachend meinte, „vielleicht die ‚Neuneinhalber-Kollektion‘“ .

Aber dass sie lieber mit Kinder und Jugendlichen im Sport zusammenarbeiten möchte, daran hat sich nichts geändert; dafür hat sie auch den Trainerschein (C-Lizenz) gemacht, aber das muss jetzt erst mal warten.

neuner lena 2Ihre Kinder können später gerne Sport betreiben, auch Leistungssport, und sie nimmt sich da ihre Eltern als Vorbild. „Die haben uns immer frei entscheiden lassen, haben uns immer unterstützt und so möchte ich das bei meinen Kindern auch machen, und wenn meine Kinder nicht Sport treiben wollen, müssen sie natürlich nicht“. Sie sagte auch, dass sich in ihrem Leben einiges verändert hat seit sie weiß, dass sie ein Baby erwartet. „Man macht sich über vieles Gedanken, man hat eine besondere Verantwortung und das geht schon bei normalen Dingen los, z. B. was man isst oder trinkt“, „ich versuche das vorbildlich und wie in meiner Sportlerzeit auch sehr konsequent zu machen“.

Zur Entscheidung von Miriam Gössner, nicht nach Sotchi zu fahren, sagte sie, dass sie in den letzten Tagen Kontakt mit ihr hatte, es Miri gut geht und sie jetzt irgendwie ein bißchen gelöster scheint. Magdalena Neuner hat die Entscheidung aus dem Radio erfahren und sagt, dass sie es sehr traurig und schade findet, dass Miri nicht nach Sotchi fährt. Andererseits sei es ihr gutes Recht zu sagen, „ich will jetzt erst einmal gesund werden“. Magdalena Neuner glaubt, dass es ist die absolut richtige Entscheidung für Miri ist. Und trotzdem ist man hin- und hergerissen. Sie vermutet, dass es der Miri auch so gehen wird: auf der einen Seite möchte sie gern, auf der anderen Seite sieht sie, dass es nicht geht. Den Zeitpunkt der Entscheidung findet Magdalena Neuner richtig. „Jetzt haben andere die Chance sich noch für Olympia zu qualifizieren“.

Nach oben scrollen