Der vierte Wettkampf mit deutscher Beteiligung: Der vierte Titel. Nach dem Mixed-Staffel-Erfolg, den Sprintsiegen bei Junioren und Frauen setzten die deutschen Männer vor wenigen Minuten noch einen drauf: Erfolg auf der ganzen Linie für Christoph Stephan, Michael Rösch und Christoph Knie, die sich auf den Rängen eins bis drei platzierten. Stephan und Knie hatten je einen Schießfehler zu Buche stehen, Rösch sogar zwei. Die Medaillen waren ihnen dennoch nicht zu nehmen.
Alexander Wolf auf Rang sechs, Simon Schempp auf Rang 21 und Arnd Peiffer auf 41 komplettierten das deutsche Mannschaftsergebnis.
„Auch wenn wir hier starten mussten, weil es eben in Deutschland war, ändert sich Deine Einstellung eben, wenn Du am Start stehst. Dann will man gewinnen!" erklärte Stephan, der mit Startnummer zwei lange Zeit warten musste, eh sein Sieg feststand. Zwischendrin bekundete er immer wieder: „Bitte gratuliert mir noch nicht. Das bringt Unglück!" Am Ende hat es dennoch gereicht, auch wenn er gebannt die Aktionen seines Kumpels Michael Rösch verfolgte. „Das Verrückte bei Ebs ist: Du musst mindestens eine Strafrunde weniger schießen, als er. Denn der Typ holt mit seiner schnellen Schießzeit immer so viel wieder raus!" Trotz seiner Goldmedaille wollte er seinen Sieg nicht überbewerten: „Die Silbermedaille in Korea glänzt eindeutig mehr, als die Goldene hier. Es fehlen einfach zu viele Favoriten!"
Rösch selbst hatte mit Startnummer 31 genau die Zeit von Stephan vor Augen: „Berg runter zu wurde mir gesagt, es sind acht Sekunden. Berg hoch das Gleiche. Da hab ich gedacht, den kriegst Du eh nicht mehr. Danach hab ich mich natürlich geärgert, als es im Ziel nur 3,9 Sekunden waren. Ich hätt nochmal alles rausrotzen sollen! Das coole hier war das Publikum. Das war wieder so Hammer laut! Aber der Wettbewerb an sich war eigentlich für die Katz, da geb ich Kralle recht: Es fehlten einfach zu viele Nationen!"
Eine super Mannschaftsleistung präsentierten jedoch nicht nur die Deutschen, sondern auch das US-Team, die mit Tim Burke, Jeremy Teela und Lowell Bailey gleich drei Athleten unter den Top11 platzierten. Burke als Vierter verfolgte im Ziel gebannt, wie der später gestartete Knie sich schlagen würde. Am Ende wurde er zwar vom Podest verdrängt, doch das hieß für ihn nur: Es morgen besser machen! „Nach den vielen Wochen Training in Europa bin ich natürlich müde. Aber das Rennen war wirklich toll. Nur beim Stehendschießen war es ein Fehler zu viel, aber da habe ich so sehr pumpen müssen, da ging nichts mehr."
Ergebnisse Sommerbiathlon-WM 2009 in Oberhof
