Als Bundestrainer Peter Knauth gestern noch einkaufen war, konnte man ihm seine Nervosität schon ansehen: „Eine Medaille muss morgen kommen, das ist das Ziel!" Dass ihm nun die Damen der Schöpfung fast zu zwei Medaillen verholfen hätten, wäre wohl nicht zu erwarten gewesen. Am Ende wurde es jedoch wirklich nur das erhoffte Ziel mit der Bronzemedaille durch Juliane Döll. Nina Stöcker verpasste in der Junioren-Wertung den dritten Platz, war mit ihrer Leistung jedoch überaus zufrieden.
Das Rennen der Frauen wurde von den beiden Weißrussinnen Iryna Babetskaya und Olga Nazarova dominiert, die mit jeweils einem Fehler nur eine Sekunde im Ziel auseinanderlagen. „Mir war der Spaß an der Sache wichtig", erklärte im Ziel die drittplatzierte Döll. „Die drei Schießfehler hatte ich mir eingehandelt, weil ich nicht schnell genug auf den Wind reagiert habe. Aber am Ende hat es gepasst, da freu ich mich natürlich riesig."
Als Winter-Biathletin versteht sie wie auch Lars Zimmer am Vormittag nicht, warum die Sommerbiathlon-Wettkämpfe teilweise nicht so sehr beachtet werden. „Es ist wirklich hart, man kann das kaum vergleichen. Bis Du auf der Matte stehst, musst Du arbeiten und das ist natürlich beim Schießen eine besondere Herausforderung. Ich persönlich freu mich, hier im Cross starten zu dürfen, denn die Trainer wissen, dass mir die Skiroller nicht liegen. Das hat man auch bei der DM gesehen und die ist zum Glück abgehakt…"
Die Zwillinge Stephanie und Franziska Hildebrand hingegen waren weniger zufrieden mit ihren Plätzen 14 und 19. „Ich war am Stand einfach unkonzentriert, das ärgert mich wirklich, dass ich mich so aus den vorderen Platzierungen rausgeschossen habe", erklärt Stephanie. Franziska fügt hinzu: „Bei mir hat es eher dran gelegen, dass ich nicht richtig gestanden habe. Dabei wollte ich alles rausholen, um mich für morgen gut zu platzieren. Aber leider hat das nicht so geklappt."
Auch Judith Wagner auf Rang 18 hatte sich mehr erwartet: „Bei der EM war ich Achte und daher wollte ich hier wieder in die Top 10 laufen. Ich hab keine Ahnung, woran es lag, aber ich war auch wirklich gestresst. Man sieht überall um sich herum die Konkurrenz laufen und da habe ich mich sicher unter zu viel Druck gesetzt. Morgen – dieser direkte Vergleich – das liegt mir dann auf alle Fälle mehr!"
Im Juniorenrennen platzierten sich mit Larisa Nadeeva (RUS), Katarzyna Leja (POL) und Svetlana Perminova (RUS) die Podestläufer alle innerhalb von acht Sekunden. Nina Stöcker auf Rang vier lag im Ziel 22 Sekunden auf die Spitze zurück. „Dass ich mich bei einer WM so stark präsentiere, hätte ich nicht erwartet. Die ersten zwei Runden liefen auch noch gut, aber dann war ich einfach platt. Und beim Schießen war es ebenso: Das erste noch gut und beim zweiten war ich dann viel zu aufgeregt, weil ich auf der Runde meine guten Zwischenzeiten gehört habe. Da muss ich eben morgen nochmal mein Bestes probieren, vielleicht reicht es ja für eine Medaille!"
Ergebnisse Sommerbiathlon-WM 2009 in Oberhof
