Team Schweden 2007

Schweden lassen traditionell letzten Biathlon-Weltcup vor Olympia aus

Team Schweden 2007 Die Norweger haben bereits vor ein paar Tagen verlauten lassen, dass sie den Biathlon-Weltcup in Antholz aufgrund der Vorbereitung für die Olympischen Spiele womöglich auslassen werden, den gleichen Schritt werden auch ihre skandinavischen Nachbarn aus Schweden tätigen. Helena Jonsson sagte bereits im Gespräch mit schwedischen Medien, dass sie sich vollkommen auf Olympia fokussieren wolle und daher nicht in Antholz an den Start gehen könne. Schwedens Chefcoach Wolfgang Pichler bestätigte uns, dass dies auch für den Rest des schwedischen Teams gelte: „Es stimmt, dass das schwedische Team nicht nach Antholz fährt. Wir fahren Ende Januar bereits nach Kanada."

Mit dem Auslassen des Weltcups werden die Schweden nicht nur drei Einzelrennen verpassen, sondern auch die Chance, etliche Weltcuppunkte zu sammeln. Doch viele Teams nehmen da erfahrungsgemäß den Standpunkt ein, dass in einem Olympiajahr nur der Saisonhöhepunkt zählt und nicht die gesamte Weltcupserie.

„Wenn wir in Antholz antreten würden, würden wir nach drei Wettkampfwochen nach Hause kommen und von da an direkt nach Vancouver müssen. Das wäre zu viel!", erklärte auch Teamchef Staffan Eklund.

Vorgehen vor den Spielen 2002 ähnlich
Die letzten Olympischen Winterspiele 2006 in Turin stellten noch keine so großen logistischen und zeitlichen Probleme für die Biathlon-Mannschaften dar. Zwar ließen die Schweden auch damals Antholz aus, um sich auf Turin vorzubereiten, die meisten anderen Teams hingegen waren in Bestbesetzung vertreten.

2002 wiederum sah das ganz anders aus. Die Spiele waren ebenso wie diesen Winter auf dem nordamerikanischen Kontinent, das bedeutete neben der langen Anreise auch eine Zeitanpassung. Beim damaligen letzten Weltcup vor Olympia traten einige Länder keineswegs in Bestbesetzung an, sondern schickten vielmehr ihre B-Mannschaften. Für Deutschland gingen u.a. Jörn Wollschläger, Peggy Wagenführ, Carsten Heymann und Sabrina Buchholz an den Start, in Salt Lake City holten dann jedoch u.a. Andrea Henkel, Kati Wilhelm, Frank Luck oder Sven Fischer die Medaillen.

Auch die Wettkampfbereitschaft der anwesenden Sportler schien nicht ganz auf dem höchsten Level zu sein. So starteten im Einzel noch 102 Männer, 21 ließen dann trotz Qualifikation die Verfolgung aus. Bei den Frauen waren es 17 Starterinnen, die auf eine zusätzliche Belastung im Jagdrennen verzichteten.

Olympia Dass es auch anders geht, zeigte wiederum ein Ole Einar Bjoerndalen. Beim Antholzer Weltcup war er noch nicht der überragende Dominator und musste sich mit etlichen Schießfehlern im Einzel Daniel Mesotitsch und in der Verfolgung Raphael Poirée geschlagen geben. Doch in Salt Lake City räumte er schließlich alle Goldmedaillen ab und schrieb Biathlon-Geschichte. Liv Grete Poirée wiederum gewann noch in Antholz zweimal überragend die Frauen-Wettbewerbe, in den USA dann verpasste sie allerdings das erhoffte Einzel-Gold.

Ein allgemeingültiges Rezept in Bezug auf den letzten Weltcup vor den Olympischen Spielen scheint es also keinesfalls zu geben – wie man mit Sicherheit auch den kommenden Winter wieder sehen wird.

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